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Ein erster Blick auf die Preistafel: Billig ist das hier nicht. Dann stand
dort eine Landsfrau aus Annaberg an der Rezeption und wollte einen Platz für sich,
ihren Mann und ihrer beider Wohnwagen buchen, das zog sich etwas in die Länge. Da
wurde ich etwas ungeduldig und beschloss, doch erstmal zum nächsten Campingplatz
(2 km entfernt) zu fahren, in der Hoffnung, dass der etwas günstiger ist. Nun, nicht
wirklich: Stellplatz pro Nach 40 CHF, egal, ob da eine Familie mit Wohnwagen drauf
ist oder ein Einzelreisender mit Zelt. Na, die brauchen mich wohl wirklich nicht.
Dann doch wieder zum Camping Isola in Gudo. Empfehlen kann ich den nicht! Extrem
unfreundlich war der Rezeptionist, brauchte unbedingt meinen Personalausweis (den
ich vorher noch nie vorlegen musste) – eigentlich kein Problem, doch heute war er
wegen des Regens tief in einer Hinterradpacktasche verstaut. Diskutieren zwecklos.
Also, er nahm die Daten auf, etwa 10 Minuten hat das gedauert. Dann fragte ich, wo
ich das Zelt aufbauen könnte – ich solle 10 Minuten warten, dann käme jemand, der
mir den Platz zeigt. Okay, vielleicht kann ich in der Zwischenzeit schon zahlen –
nein, er müsse die Daten erst in den Computer eingeben, ich solle in einer Stunde
wiederkommen. Also gut, nach 15 Minuten kam dann der Platzanweiser, lief mit mir 15
Meter und deutete auf eine Wiese, auf der schon einige Zelte standen. Nein, die
hätte ich alleine auf gar keinen Fall gefunden... Das Zelt war schnell aufgebaut
und in der Wärme und Sonne noch schneller getrocknet, Fahrrad abgepackt, ein wenig
gegessen, dann dachte ich, dass er nun die Daten endlich in den Computer eingegeben
haben muss und wollte zahlen. 30,85 CHF – WIE BITTE? Die hatten mir ein großes Zelt
in Rechnung gestellt, obwohl ich klar gesagt habe: 2-Mann-Zelt. Protest.
Platzanweiser von Rezeptionist zum Nachschauen geschickt, ob es wirklich ein
kleines Zelt ist. Ja, ist es. Also Rechnung ändern, das ging glücklicherweise
dann doch schneller, ich musste nicht noch eine Stunde warten. Aber am Ende war
es dann mit 24 CHF immer noch mein teuerste Campingplatz auf dieser Reise.
Es war dann schon 16 Uhr, so dass ich meinen ursprünglichen Plan, auf die Alpe di
Neggia zu fahren, aufgab und nur noch eine flache Tour nach Ascona und zurück machte,
mit dem Ziel, auf 90 km an diesem Tag zu kommen. Höhenmeter gab es dann halt keine,
die sollten ja morgen wieder kommen. In Locarno war Filmfestival, also einiges los.
Aber schön ist es schon, Locarno und auch Ascona. Nun gut, zurück auf den tollen
Campingplatz, inzwischen waren noch mehr Zeltende eingetroffen und der Campingplatz
war nicht nur der Teuerste, sondern auch der am dichtesten "besiedelte" auf der Reise.
Bin ein paarmal nachts aufgewacht, weil irgendjemand über die Spannseile meines
Zeltes stolperte...
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