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Aufwachen: Regen. Nun ja, schnell war das Zelt abgebaut, alles verstaut,
der Benz überbrückt und los gings. Ohne Pause über den Julier, nach Chur, Sargans
und am Walensee kam ich in einen Regenschauer, der so gewaltig war, dass man nur im
Schritttempo über die Autobahn fahren konnte. Als ob da Badewannen ausgeleert wurden
– und erst viel später am Zürichsee kam ich aus dem Schauer wieder heraus. Aus dem
Autoradio erfuhr ich, dass Teile der Schweiz geradezu untergingen: Straßen- und
Bahnsperrungen überall, Evakuierungen, und das alles in einer Gegend, in denen ich
noch vor zwei Wochen mit Rad und Zelt unterwegs war. Die wahren Ausmaße dieser
Regenfälle erfuhr ich dann erst in den nächsten Tagen, als ich im Internet die
Bilder aus der Zentralschweiz, dem Berner Oberland und dem Unterengadin sah.
Eigentlich wollte ich in meinem Fazit von durchwachsenem Wetter sprechen, aber
angesichts dieser Meldungen hatte ich während der drei Wochen bestes Wetter. Dem
Regen konnte ich dank zutreffender Wettervorhersagen meist entfliehen (nochmal die
Nummer: 162). Der eine oder andere ungeplante Ruhetag war allerdings dabei, nicht
alles, was ich geplant hatte, habe ich dann auch umgesetzt, insbesondere den Großen
St. Bernhard "vermisse" ich etwas. Außerdem dachte ich vor der Tour, dass ich locker
über 1.500 Höhenmeter kommen würde, das klappte auch nicht ganz. Und auch die 20.000
Höhenmeter verfehlte ich, allerdings nur knapp – und eigentlich habe ich sie wohl
erreicht, aber "versteckte" Höhenmeter zählte ich nicht, ich rechnete einfach anhand
von Landkarten die großen Stücke zusammen.
Aber natürlich war es schön. Die Landschaften gefallen mir immer wieder, selbst,
wenn ich an einigen Orten schon mehrfach war. Natürlich habe ich auch neues entdeckt,
besonders hervorzuheben ist da die Strecke von Ilanz über Versam nach Bonaduz, über
der Rheinschlucht. Und selbst der Regen bot die eine oder andere neue Erfahrung,
etwa das total nasse Alpenchallenge.
Ach ja, die restliche Heimfahrt war dann auch ganz lustig, ich musste nach jeder
längeren Pause (Migros-Einkauf in Basel, Tanken) irgendwelche netten Autofahrer um
Saft für die Batterie anbetteln, die haben das auch immer gerne gemacht. Es sei denn,
sie fanden die Batterie an ihrem Wagen nicht...
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