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23.5.2007

Übersicht Tour Mai/Juni 2007

25.5.2007

Donnerstag, 24.5.2007 – 3. Etappe

Tageskilometer: 101,0 Tageshöhenmeter: 1.075 Tagessattelstunden: 5:17
Tourkilometer: 338,4 Tourhöhenmeter: 2.075 Toursattelstunden: 17:58
Route: La Chaux-de-Fonds – Mont Soleil – Les Breuleux – Les Reussilles Le Bémont – Saignélégier – Les Pommerats – Goumois – Charmauvillers – Le Noirmont – La Chaux-de-Fonds
Wetter: Sonnig, warm, gegen Abend gewittrig, aber mich hat's nicht erwischt
Aufwachen im Zelt: immer noch alles trocken, sehr beruhigend. Im Aufenthaltsraum des Campingplatzes lud ich mein Handy auf (warum bin ich nicht schon gestern abend auf die Idee gekommen), frühstückte und wartete darauf, dass der Ladevorgang abgeschlossen werden konnte. Start war schließlich um kurz vor neun. Für heute nahm ich mir eine Freiberge-Runde vor, ohne Gepäck, also konnten auch ein paar Höhenmeter integriert werden, ein Ab-und-auf-und-ab-und-auf nach Frankreich und zurück.

Für die ersten Kilometer nahm ich die Juraroute, da waren Kartenlesestopps unnötig. Ohne nennenswerten Höhenverlust oder -gewinn fuhr ich in Richtung Mont Soleil. Schon früh tauchte der Chasseral auf, den wollte ich heute aber rechts liegen lassen – die Sicht war nicht sehr gut, sonst hätte sich dieser Abstecher gelohnt, wegen des Blicks über das Mittelland auf die Alpen. So blieb es also bei der zweiten Kette des Jura und dem Mont Soleil.
La Chaux-de-Fonds
Rückblick auf La Chaux-de-Fonds
Jurahof
Ein Jurahof
Chasseral
Die Sonne über dem Chasseral
Radwegbeschilderung
Verfahren kann man sich kaum
Der Mont Soleil liegt im Kanton Bern, in dessen französischsprachigen Teil. Berühmt ist er wegen des 1992 eröffneten photovoltaischen Sonnenkraftwerks, damals das größte Europas. Klar, wenn er schon Sonnenberg heißt. Vom Chasseral trennt ihn nur das Tal von St. Imier, auf seiner Rückseite geht er in die Freiberge über, die Franches Montagnes. Für mich eine der schönsten Landschaften der Schweiz, ein leicht welliges Hochplateau auf etwa 1.000 m, dominiert von Tannen und Fichten sowie Weideland. Auch zum Rennradfahren sicher eine sehr schöne Gegend, denn neben Weiden, Tannen und Fichten gibt es schöne, kleine, verkehrsarme Sträßchen.
Chasseral
Der Chasseral, vom Mont Soleil aus gesehen
xx
Die Gewinnung regenerativer Energien
auf dem Mont Soleil
Gegenverkehr
Gegenverkehr
Auf so einer fuhr ich vom Mont Soleil nach Les Breuleux, einer Kleinstadt mitten in der Hochebene. Radfahren macht richtig Spaß hier, zumal auch das Wetter mitspielte, immer noch strahlend blauer Himmel ohne eine Wolke. Weiter fuhr ich über Les Reussilles in Richtung Saignelégier, immer auf ca. 1.000 m Höhe, und es machte immer noch Spaß. In Le Bémont gibt es eine Jugendherberge, der wollte ich einen Besuch abstatten und vielleicht im Juli mit dem Rennrad für ein paar Tage einchecken.
Les Breuleux
Der Bahnhof von Les Breuleux
Les Breuleux
Straßenszene in Les Breuleux
Panorama Freiberge
Die Freiberge um Les Breuleux
Les Breuleux
Les Breuleux
Freiberge
In den Freibergen
Chasseral
Ganz flach erhebt sich hinten der Chasseral,
immerhin 1.607 m hoch
Le Bémont
Die Freiberge bei Le Bémont (hinten)
Kein Problem, hieß es, einfach kurz vorher anrufen. Das werde ich tun. Nun meldete sich endgültig der Hunger, ich machte mich auf die zwei Kilometer nach Saignelégier, stattete dem örtlichen Coop einen Besuch ab und fand schließlich eine Bank Bank am Bahnhof, die als Raststätte geeignet war. Saignelégier ist der Hauptort der Franches Montagnes, zudem der größte, mit seinen immerhin 2.155 Einwohnern. Irgendwann werde ich dieser Gegend im Winter einen Besuch abstatten, die Freiberge sind eine großartige Langlaufregion. Wenn es Schnee hat. Davon war ich heute allerdings weit entfernt, es war richtig heiß, daher hatte ich genügend kalte Getränke vom Coop mit zu der Bank am Bahnhof gebracht. Zeitunglesen, Essen, eine Postkarte schreiben, dann packte ich alles zusammen und machte mich auf die Weiterfahrt.
xx
Der Bahnhof von Saignelégier
Saignelégier
In Saignelégier
Saignelégier
In Saignelégier
So, nun konnte der anstrengende Teil der Etappe beginnen. Die Doubs-Berg-und- Tal-Fahrt. Ein Rückblickfoto noch auf Saignelégier, dann Les Pommerats, auf einer Nebenstraße rollte ich ins Tal. Leider meist ohne Aussicht, die Hänge des Doubs-Tals sind fast überall bewaldet. Außerdem war ich mich nicht völlig sicher, den richtigen Weg getroffen zu haben, war doch die Beschilderung eher spärlich. Aber es stimmte. Le Goumois heißt der Ort unten, auf beiden Seiten vom Fluss. Die Brücke ist die Grenze (huch, welch beinahe philosophischer Satz), drüben ist Frankreich. Und für mich ist Frankreich heute nur ein kurzes Zwischenhoch auf dem Weg zurück ins Tal und wieder hoch in die Schweiz. Doch ausnahmsweise ein Zwischenhoch mit Aussicht. Bis Charmauvillers boten sich häufig schöne Blicke ins Tal und auf die andere Seite nach Le Noirmont. Heiß war es immer noch, schwitzen durfte ich wieder ordentlich.
Saignelégier
Rückblick auf Saignelégier
Täuschung
Das mehrere hundert Meter eingeschnittene Tal
des Doubs sieht man nicht
Abfahrt
Abfahrt ohne Ausblick
Grenze
Die Grenze zu Frankreich, Le Goumois
Brücke
Auf der Brücke zwischen Frankreich
und der Schweiz
Goumois
Goumois von oben
Goumois
Panoramabild vom Zwischenhoch, bald geht es wieder runter. Im Tal Goumois.
Das Zwischenhoch heißt also Charmauvillers, von dort ging es zurück ins Tal des Doubs. Und wie! 20 % steht auf der Michelin-Karte und ich habe keinen Grund, an dieser Angabe zu zweifeln. Zum Glück war ich ohne Gepäck unterwegs, wenn ich mir vorstelle, 25 kg mehr abbremsen zu müssen ... Natürlich ging es wieder im Wald runter, natürlich wieder ohne nennenswerte Aussicht. Nur von oben, von Chaurmauvillers, war Le Noirmont auf der gegenüberliegenden Seite zu erkennen, ohne den tiefen Einschnitt, der diese beiden Orte trennte. Der "Ort" unten (ein Kapelle, zwei Häuser) heißt La Gaule, über eine Brücke fuhr ich zurück in die Schweiz. Und dann ging es bergauf, auch ordentlich, auch hier war ich froh, kein Gepäck dabei zu haben. Erst wieder fast ganz oben hatte man etwas mehr Sicht auf die gegenüberliegenden Hänge, aber da war ich schon fast in Le Noirmont. Dort stürmte ich den Coop und griff mir das nächstbeste kalte Getränk

Nach La Chaux-de-Fonds waren es noch 20 km, ich hoffte, weitgehend steigungslose. Okay, es waren dann doch nochmal 200 Höhenmeter Berg-und-Talfahrt, aber das war kein Problem. Beängstigend wirkten dagegen die sehr dunklen Wolken mit den hellen Blitzen, die sich vor mir aufbauten. Hoffentlich reicht das noch, um trocken nach La Chaux-de-Fonds zu kommen. Es reichte. Wurde zwar kühl, ein paar Tropfen bekam ich auch ab, aber das meiste zog vorüber. In der Stadt suchte ich zunächst das schon bekannte Migros-Einkaufszentrum auf, dann quälte ich mich ein zweites Mal hinauf zum Campingplatz. Das vergaß ich gestern zu erwähnen: Die Straße vom Bahnhof zum Campingplatz ist sehr steil!
Le Noirmont
Gegenüber ist schon Le Noirmont zu sehen
Doubs
Der Doubs, Blick flussabwärts
Doubs
Der Doubs, Blick flussaufwärts
Anstieg
Typische Szenerie im Anstieg nach
Le Noirmont
Sicht
Fast oben doch etwas mehr Sicht
Sicht
Stromleitung sei Dank: der Blick
zurück nach Frankreich
Am Campingplatz gab es Dusche, Trikot- und Hose-Waschen, Abendessen und dann ging es in den Ausgang. Zunächst auf den Espacité-Turm, mit einem Rundumblick über die Stadt. Und der ist interessant, denn La Chaux-de-Fonds ist eine für die Schweiz außergewöhnliche Stadt. Ende des 18. Jahrhunderts völlig abgebrannt, wurde sie im Schachbrettmuster wieder aufgebaut. Heute kann man ein fast einzigartiges geschlossenes Ortsbild aus dem 19. Jahrhundert bewundern – dies plante ich für morgen früh, denn heute Abend ging es ins Stadion.
Turmblick
Blick vom Espacité-Turm I:
Bahnhof (verdeckt)
Turmblick
Blick vom Espacité-Turm II:
Place du Marché
Turmblick
Blick vom Espacité-Turm III:
Der Nordosten
Turmblick
Blick vom Espacité-Turm IV:
Das Stadion
Turmblick
Blick vom Espacité-Turm I:
Die Synagoge
Zum Stadion fuhr ich mit dem Bus, immer den Massen hinterher. Irgendwie war es aber nicht richtig ausverkauft. 370 Zuschauer verkündete der Stadionsprecher stolz gegen Ende des Spiels, er hatte sie wahrscheinlich selbst handgezählt. Darunter fünf stolze Fans aus Chiasso, die bei ihrem Einzug von einem Security-Menschen begleitet und den ganzen Abend nicht mehr aus den Augen gelassen wurden.

Das Spiel ist schnell erzählt: Ein typisches Letzter-Spieltag-es-geht-um-nichts-mehr-Spiel, 4:1 für La Chaux-de-Fonds (die Quote Tor pro Zuschauer war also ziemlich hoch). Immerhin waren die fünf Tore ein würdiger Auftakt meiner Challenge-League-Trilogie, die sich morgen in Yverdon und übermorgen in Baulmes fortsetzen sollte.
Begrüßung
Mehr Spieler als Zuschauer?
Chiasso-Ultras
Die Chiasso-Ultras ...
Hexenkessel
Quasi ein Hexenkessel

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© Holger Rudolph