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Übersicht Tour Mai/Juni 2009

30.5.2009

Freitag, 29.5.2008 – 1. Etappe

Tageskilometer: 72,3 Tageshöhenmeter: 572 Tagessattelstunden: 4:33
Tourkilometer: 72,3 Tourhöhenmeter: 572 Toursattelstunden: 4:33
Route: Wetter: Unterkunft:
Rad: Stadtverkehr Frankfurt am Main
Zug: Frankfurt am Main – Karlsruhe
Rad: Stadtverkehr Karlsruhe
Zug: Karlsruhe – Basel SBB
Rad: Basel – Aarau
Sonnig und warm Hotel Argovia, Aarau
29. Mai, ein schönes Datum. Genau 10 Jahre ist es her, dass die Eintracht mit einem sensationellen 5:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern aus fast aussichtsloser Ausgangslage am letzten Spieltag den Klassenerhalt sicherte. Gestern wurde das gebührend im Waldstadion gefeiert, und nun saß ich neben dem gepackten Rad im Hauptbahnhof und wartete auf den verspäteten IC.
Frankfurt
Es geht los!
Er kam dann doch, die Verspätung war allerdings ohnehin nicht problematisch, da ich in Karlsruhe über eine Stunde Aufenthalt hatte. Den nutzte ich für eine kurze Stadtrundfahrt mit Abstecher zu einem Schauplatz deutscher Zeitgeschichte. Ziel war eine Kreuzung, die seit dem April 1977 im visuellen Gedächtnis der BRD fest verankert ist. Hier, wo die Moltkestraße in die Willy-Brandt-Allee (damals Linkenheimer Landstraße) mündet, wurde der Generalbundesanwalt Siegfried Buback von der RAF ermordet. Heute ist es eine normale Kreuzung, Radwege, Ampeln – und ein Gedenkstein.
Gedenkstein
Gedenkstein Siegfried Buback
Kreuzung
Kreuzung des Attentats auf Buback
Schlossturm
Schlossturm
Zeit hatte ich noch ausreichend, so fuhr ich langsam durch den Schlosspark und am Schloss vorbei zurück in die Innenstadt. Der "Platz der Grundrechte" ist offensichtlich irgendwie im Stadtgebiet verteilt, ganz verstanden habe ich es nicht (habe es aber zugegebenerweise nicht versucht, ein Foto der Erklärungstafel muss reichen, man kann ja später nochmal nachlesen). Ein Brötchen und ein Stück Streuselkuchen später fuhr ich zurück zum Bahnhof, der IC war diesmal pünktlich und brachte mich zum Ausgangspunkt vieler Radreisen, dem Bahnhof Basel SBB.

Wohin sollte mich diese Reise führen? Ein Ziel war klar: Schneewände! Nach diesem Winter lag in den Bergen sehr viel Schnee, einige Pässe sind gerade erst aufgemacht worden; manche waren noch geschlossen (Grimsel leider, Susten auch). Wann sie geöffnet werden sollten, war unklar. War der Grimselpass schon befahrbar? Wer weiß. Daher dachte ich, zunächst auf den Gotthard zu fahren und dann "mal sehen". Das Nahziel war allerdings Luzern, wo am 30.5. der FC Luzern gegen Xamax Neuchatel spielen sollte, in der Allmend, ein Stadion, das ich noch nicht hatte.
Schloss
Das Schloss, zur Sonne geöffnet
Platz der Grundrechte
Platz der Grundrechte
xx
Aha
Also, dann mal los. Den Plan, den Jura über den Passwang zu überwinden, hatte ich schon im Zug aufgegeben. Ich wollte ja morgen abend rechtzeitig in Luzern sein, deshalb nahm ich lieber den direkten Weg; und da bot sich die Veloroute 3, die Nord-Süd-Route bestens an. Ziel für heute war Aarau. Auf gut bekannten Wegen fuhr ich bis Liestal, dort zog ich erstmal Geld aus der Wand, so viele Schweizer Franken hatte ich nicht mehr dabei.
Centralbahnplatz
Wie so häufig: Start vor Bahnhof SBB
Liestal
Kurze Pause in Liestal
Es war sonnig, es war warm, das Radfahren machte richtig Spaß. In Ormalingen stand ein Restaurant zum Verkauf, obwohl es doch einen so schönen Namen hatte – wäre es geöffnet gewesen, alleine wegen des Namens hätte ich mich mal reingesetzt, erst recht an diesem Tag. Ich hoffe mal, der Zustand dieses Etablissements ist kein Omen für die nächste Saison.
Eintracht!
Schönes Restaurant in Ormalingen, aber …
Eintracht?
… oh je, gut scheint es nicht zu laufen,
und das an diesem Tag!
Veloroute
Segensreiche Einrichtung: Die Velorouten
Eintracht hin oder her, nun begann der erste Anstieg der Tour: Der Jura musste überwunden werden. Und ich merkte recht bald: ein vollbepacktes Mountainbike ist etwas anderes als ein leichtes Rennrad. Zum Glück bietet es auch andere Übersetzungen. Doch die Landschaft ist schön. Bei Anwil kam ich auf eine Anhöhe, nach dem vorher engen Tal bot sich nun ein weiter Blick auf den Solothurner Kettenjura. Eine schöne Mittelgebirgslandschaft, erst recht bei diesem Wetter.
Anwil
Panoramablick über Anwil und den Solothurner Kettenjura
Juraberge
Juraberge
Kienberg (SO)
Kienberg (SO)
Zwischen Anwil und Kienberg lag ein kleiner Rücken, und so gab es vor dem letzten Anstieg zur Salhöhe noch eine kleine Abfahrt nach Kienberg, fast eine Solothurner Exklave zwischen Baselland und Aargau. Die Grenzen der Kantone verlaufen hier ziemlich ungeordnet. Der Landschaft ist's wurscht. Nach ein paar Kilometern Steigung mit Serpentinen und Schweiß erreiche ich die Salhöhe, den Pass über den Jurahauptkamm. Nach Norden sieht man über das Fricktal bis zum Schwarzwald, nach Süden auf die Alpen … schön wär's, gehofft habe ich es, war aber wegen Topographie und Vegetation nichts. Auch der Abstecher zur Klinik Barmelweid brachte keinen Alpenblick.
Saalhöhe
Blick von der Salhöhe ins Fricktal
Saalhöhe
Ganz hinten ist der Schwarzwald
Es war noch früh am Tag, ich rollte hinunter nach Aarau und ärgerte mich ein wenig, die Passwang-Alternative verworfen zu haben. Schon um 17 Uhr checkte ich im Hotel Argovia ein (dass es hier keinen Campingplatz gab, wusste ich aus früheren Jahren). Verpflegung kaufen in der Migros, duschen und dann einen kleinen Stadtrundgang, so sah das Programm für diesen Abend aus.

Es ist immer wieder fast erschreckend, wie schön Schweizer Städte sind. Keine Kriegszerstörung, kein sozialistischer Städtebau, Wohlstand; Innenstädte wie die Aaraus sind über Jahrhunderte nicht wesentlich verändert worden. Manchmal glaubt man, durch Museen zu laufen.
Aare
Die Aare bei Aarau
Aarau
Stadtrundgang durch Aarau:
Aarau
Impressionen einer …
Aarau
… weitgehend erhaltenen …
Aarau
… mittelalterlichen Innenstadt, fast …
Aarau
… zu schön.
Aarau
Damit soll es genug sein
Aarau
Eigentlich Wetter zum Zelten
Nach dem Stadtrundgang ging ich zurück ins Hotel, aß mein Migros-Abendessen und schaute schweizer Fernsehen. Letzter Spieltag der Liga, der FC Zürich wurde Meister, es war alles klar an diesem letzten Spieltag, weder Meister, noch Europacupplätze, noch Relegations- und Abstiegsplätze mussten noch ausgespielt werden. Sehr langweilig, wie anders war das doch vor 10 Jahren in der Bundesliga!
Knie
Mein Knie und der Fernseher

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30.5.2009


© Holger Rudolph