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4.6.2009

Übersicht Tour Mai/Juni 2009

6.6.2009

Freitag, 5.6.2009 – 7. Etappe

Tageskilometer: 57,2 Tageshöhenmeter: 1.184 Tagessattelstunden: 3:41
Tourkilometer: 558,0 Tourhöhenmeter: 6.451 Toursattelstunden: 34:47
Route: Wetter: Unterkunft:
Andeer – Juf – Andeer Sonnig, Föhn, aufziehende Bewölkung Camping Sut Baselgia, Andeer
Nach einer guten Nacht im Zelt – keine Rückenschmerzen, durchgeschlafen – holte ich mir ein paar Brötchen im Volg und frühstückte im Freien. Kein Zeltabbau, kein Packen, das war ein neues Gefühl auf dieser Radreise. Denn heute stand ein Ausflug ins Avers an, ohne Gepäck, einfach nach Juf und zurück. Noch war das Wetter sehr schön, wahrscheinlich sollte es ab Nachmittag langsam anfangen zu regnen. Also beeilte ich mich ein wenig, loszukommen.
Schams
Schams, Schams, du schönes Schams
Innerferrera
Zentrum Innerferrera
Innerferrera
Innerferrera
Kurz nach dem Hotel Rofflaschlucht zweigt die Straße ins Avers ab. Neuland für mich. Durch zwei Gemeinden führte mich der Trip, zunächst das aus Innerferrera und Außerferrera bestehende Ferrera, dann das Avers. Unten ist es noch dicht bewaldet, die Steigung der Straße ist nicht sehr stark. Außerdem habe ich ja kein Gepäck, neben dem ungewohnt leichten Lenker merkte ich das natürlich auch am ungewohnt leichten Bergauffahren. Innerferrera und Außerferrera ließ ich hinter mir, dann kam ich ins Gemeindegebiet von Avers. Tief unter mir der Averser Rhein, etwas später weitete sich das Tal und ich erreichte Campsut, das erste Averser Dorf.
Averser Rhein
Der tief eingeschnittene …
Averser Rhein
… Averser Rhein
Campsut
Campsut
Kurz darauf fuhr ich durch Cröt, nun kamen ein paar Serpentinen und die letzte größere Steigung hinauf ins Averser Obertal. Wieder fließt der Averser Rhein tief unten in einer Schlucht, die Straße überquert ihn auf einer Brücke in schwindelerregender Höhe. Noch etwa einen Kilometer Steigung und ich erreichte Cresta, den Hauptort des Avers. Dort gab es den einzigen Supermarkt des Tals, das war mir eine Banane und eine Cola wert.
Cröt
Cröt
Cröt
Der letzte Anstieg ins Averser Obertal
Averser Rhein
Die erste Schlucht des …
Averser Rhein
… Averser Rheins
Averser Obertal
Hinauf ins Averser Obertal
Cresta
Das Haus gehört zu Cresta,
dem Hauptort des Avers
Cresta
Man hat Zeit hier oben
Cresta
Die Kirche von Cresta
Nun ist das Tal weit, die Hänge recht sanft. Die Baumgrenze habe ich hinter mir gelassen, das ist die Landschaft, die mir am besten gefällt. Die Kirche von Cresta steht etwas einsam außerhalb des Ortes, kurz danach kommt eine kleine Abfahrt, ehe es über die Weiler Pürt, Am Bach, Juppa und Podestatsch Hus nach Juf geht. All diese Ortsnamen klingen für den Laien (also auch für mich) rätoromanisch, die umliegenden Täler sind auch rätoromanisches Siedlungsgebiet, doch das Avers ist als altes Siedlungsgebiet der Walser deutschsprachig. Was es nicht alles gibt.
Pürt und Cresta
Pürt und Cresta
Poschtauto
Der öffentliche Verkehr in den letzten Ecken
der Schweiz
Kühe
Denen schmeckt'S
Mehrere Postautos kamen mir entgegen auf der Fahrt. Ein Zeichen dafür, wie gut der öffentliche Verkehr in der Schweiz funktioniert. Selbst in die letzten Winkel fahren Busse im Takt. Und einer dieser letzten Winkel ist Juf, mit 2.126 m das höchste ganzjährig bewohnte Dorf Europas. 2.126 m? Hm, gestern dachte ich noch, der Splügen mit seinen 2.115 m sei das Dach meiner Tour, da habe ich mich wohl geirrt. Heute erreichte ich den Gipfel. Nun ja, ein Dorf, bestehend aus Holzhäusern, mit einer Post und einigen Kühen. Sicher schön zum Wandern, der Piz Lunghin ist nicht weit, diese Dreifach-Wasserscheide, das Bergell ist ein Tal weiter, und auch Bivio an der Julier-/Septimerroute ist nicht weit. Mit dem Mountainbike hätte ich auch noch weiterfahren können, aber die Wettervorhersage flößte mir etwas Respekt ein, daher kehrte ich um und fuhr zurück nach Andeer.
Juf
Postauto auf dem Weg von Juf nach Andeer
Juf
Beweisfoto Juf
Juf
In Juf, der …
Juf
… höchstgelegenen, …
Juf
… dauerhaft bewohnten …
Juf
… Siedlung Europas
Also die Rückfahrt. Gleiche Strecke, andere Richtung. Und das Wetter wurde schlechter, der Regen drohte noch nicht direkt, aber dass er kommt, war klar. Auf der Rückfahrt wirkten die Wiesen oben deutlich gelber, die Blumen waren alle in Richtung Sonne gedreht. Ansonsten gab es natürlich nichts überraschendes, es ging wie immer viel leichter bergab als bergauf. Eine kleine Gegensteigung hoch zur Kirche von Cresta, dann weiter runter in den Wald.
Avers
Das schlechte Wetter droht schon
Avers
Blick in ein Seitental
Avers
Regionaltypisches Wirtschaftsgebäude
Avers
Blühende Wiesen im Averser Obertal
Avers
Eine erste Brücke über den Rhein
Avers
Der Averser Rhein
Die Abfahrt verlief ereignislos, schneller als die Bergfahrt, und bis auf eine Baustelle mit Vollsperrung ("Wartezeiten bis 30 Minuten") gab es nichts besonderes. Ich durfte auch vorbeifahren, aber es war sehr eng. Mit Gepäck hätte ich auch warten müssen. Und weiter ging es in hohen Tempo in Richtung Andeer.
Campsut
Campsut
Ausserferrara
Ausserferrara
Die letzten Kilometer waren wohlbekannt, ich rollte zurück, vorbei am Hotel Rofflaschlucht, vorbei an Bärenburg, unter der Autostraße hindurch nach Andeer. Diesmal ohne Kühe, aber immer noch bei schönem Wetter. Im Volg kaufte ich mir meine Tagesdosis Flauder (Mineralwasser mit Holunderblüten- und Melissenaroma aus Appenzell, schmeckt großartig) und die täglichen Zeitungen, die NZZ und die Südostschweiz.
Andeer
Fast wieder zurück …
Andeer
… in Andeer
Andeer
Die Post ist da
Das Abendessen gönnte ich mir im Restaurant Schwert. Das war mal nötig, etwas gut gekochte schmeckt zur Abwechslung doch ganz gut. Auch wenn mir Essen nicht so wichtig ist, das merkt man daran, dass ich schon gar nicht mehr weiß, was ich da eigentlich gegessen habe. Es fing nun auch an zu regnen, das ließ mich aber relativ kalt, es war ja angekündigt und mein Zeit ist dicht. Auf dem Rückweg zum Campingplatz ging ich im Tourismusinfo nochmal kurz ins Internet, um für morgen und übermorgen ein Hotel in Chur zu buchen. Die Wettervorhersage war so schlecht, dass ich nicht auf dem Rad sitzen wollte, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Falls es doch besser werden sollte, könnte ich ja eine Runde drehen, z. B. über den Kunkelspass, der schon lange auf meiner Agenda steht. Aber das ist Zukunftsmusik, zunächst legte ich mich unter dem sanften Trommeln des Regens ins Zelt. Mein Mittelfinger schmerzte etwas stärker, in Frankfurt sollte ich wohl schnell zum Arzt.

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© Holger Rudolph