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Montag, 8.6.2009 – 9. Etappe
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So, zwei Tage bis Olten, heute ist der erste. Zürichsee, oder sogar Zug,
bis wohin ich komme, wird die Tagesform ergeben. Auf jeden Fall konnte ich
den gesamten Tag auf nationalen oder regionalen Velorouten fahren, immer wieder
muss ich das Loblied auf das Veloland Schweiz singen. Von Chur (nach dem gleichen
seltsamen Frühstück wie gestern) ging es auf der Rheinroute bis Sargans (dank Föhn bei
wunderbarem Rückenwind), dann auf der Seenroute in Richtung Walensee. Ach ja, der
Finger schmerzte. |
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Und auf einmal sah ich den Säntis. Letztes Jahr noch einige Tage lang
Dauerbegleiter, machte er sich dieses Mal rar für mich. Okay, könnte auch
an der Route liegen. Die führte mich vorbei am Königreich der Zeugen Jehovas, das
sah allerding so ganz und gar nicht königlich aus. Ich wurde schief angeschaut,
als ich das schiefe Haus fotografierte. |
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Das nächste Ziel war Walenstadt, am Ende (oder Anfang, je nach dem) des
Walensees gelegen. Die Fahrt bis dort stand im Zeichen der Churfirsten, einer
beeindruckenden Bergkette zwischen dem Toggenburg und dem Walensee. Letztes Jahr
fuhr ich durchs Toggenburg und sah sie von der anderen Seite. In Walenstadt war
ein Migros-Besuch fällig, und endlich gab es mal wieder die superleckeren Aenisstängel.
Für die Mittagspause war es allerdings noch zu früh, die wollte ich irgendwo am
See einlegen. Also fuhr ich weiter, durch Walenstadt (auf der alten Weberei steht noch
Wallenstadt, Wikipedia weiß, dass das zweite L 1952 abhanden kam) an den Walensee,
und dann weiter entlang des Sees nach Westen. |
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Die Strecke entlang des Walensees kannte ich gut, in umgekehrter Richtung
bin ich sie auf meiner allerersten größeren Radtour gefahren, die mich von Fulda
durchs Elsaß und die Schweiz über den Arlberg zum Timmelsjoch führte. Damals (ja,
damals, das war vor über 20 Jahren) gab es den Radweg entlang des Sees noch nicht, und
wir mussten den Kerenzerberg als "Überraschungspass" überwinden. Heute nicht mehr
nötig, es gibt einen (sehr kalten!) Velotunnel zwischen Mühlehorn und dem Ende (oder
Anfang, je nach dem) des Sees. Ganz flach ist der Radweg aber dennoch nicht,
glücklicherweise musste ich die 25 % nicht bergauffahren. Die idyllische
Autobahnraststätte Walensee wollte ich dann doch nicht als Mittagspausenort nehmen,
so fuhr ich weiter in den Kanton Glarus, der dritte Kanton des heutigen Tags. |
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Der Dorfplatz Niederurnen hatte mehrere schöne Bänke, es war 12:15 Uhr, das
hieß: Mittagspause. Und schon über 70 km gefahren, es lief sehr gut. So langsam
kristallisierte sich Zug als Ziel der heutigen Etappe heraus. Von der Veloroute 9, der
Seenroute wechselte ich auf die regionale Veloroute 32 (mit dem schönen Namen Rhein–
Hirzel–Linth, von Kaiserstuhl nach Niederurnen). Die führte entlang des Linthkanals
zum Obersee, dort auf den Rücken zwischen Zürichsee und Zugersee … nur diese
Abzweigung musste ich verpasst haben, wahrscheinlich zu schnell vorbeigefahren,
denn ich hatte immer noch Rückenwind. In Richterswil am Zürichsee legte ich eine weitere kleine Pause ein und entschloss mich, ab Wädenswil den kürzesten Weg über den Hirzel nach Zug zu nehmen. Keine gute Entscheidung. So viel Verkehr wie auf dieser Straße hatte ich auf der ganzen Reise nicht (ausgenommen vielleicht die Schöllenen, aber das war ein Sonderfall). Lastwagen, Busse, normale PKW, alles auf einer ziemlich engen Straße, also mit unangenehmen Überholmanövern. Zu sehr musste ich mich auf den Verkehr konzentrieren, so dass ich die schöne Voralpenlandschaft mit vereinzelten Alpenblicken gar nicht gebührend beachten konnte. Für ein paar Fotos reichte es aber trotzdem. |
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Auf der Abfahrt überquerte ich die Grenze zum Kanton Zug, der sechste Kanton
dieses Tages nach Graubünden, St. Gallen, Glarus, Schwyz und Zürich. Und es begann
zu regnen, na gut, das waren ja die letzten Kilometer. In Zug angekommen fuhr ich
geradewegs zum Bahnhof in die Touristinfo, um mir ein Quartier für die Nacht zu suchen.
Regen = auf keinen Fall zelten; also durchforstete ich das Unterkunftsverzeichnis und
merkte schnell, dass nur die Jugendherberge mein Budget nicht über Gebühr belastete.
Die Steuern in Zug gehören zu den niedrigsten der Schweiz, das lockt viele an, die
viel Steuern zahlen müssen. Und das wiederum wirkt sich offenbar auch auf das Preisniveau
der Unterkünfte aus. In der mir aus früheren Reisen bekannten Migros kaufte ich mein Abendessen und fuhr dann zur Jugendherberge. Dort bekam ich nach etwas Verwirrung auch ein Zimmer, konnte meine Wäsche waschen und machte mich dann mit meiner Abendessenstasche auf den Weg zum See. Ist ja doch schöner als im Aufenthaltsraum einer Jugendherberge (dort saß eine Gruppe feiernder Ukrainer in Unterhosen). Schön war der Name der S-Bahn-Haltestelle in der Nähe der Jugendherberge, wer weiß, ob es was hilft, aber ich musste ein paar Fotos machen. |
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