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1.9.2010

Übersicht Korsika, August/September 2010

3.9.2010

Donnerstag, 2.9.2010 – 6. Etappe
Bizarr

Tageskilometer: 91,21 Tageshöhenmeter: 484 Tagessattelstunden: 5:43:41 Tagesfotos: 118
Tourkilometer: 464,18 Tourhöhenmeter: 5.053 Toursattelstunden: 29:06:11 Tourfotos: 1.049
Route: Wetter: Unterkunft:
Porto – Piana – Cargèse – Ajaccio Sonnig, sehr warm Camping Chateau de Barbicaggia, 8,60 EUR
Schon morgens war es ziemlich warm. Egal, ich frühstückte am Campingplatz, packte alles zusammen und fuhr los. Heute stand ein absolutes Highlight auf dem Programm, die berühmten Calanches von Piana. Doch bevor ich die erreichte, war Arbeit angesagt, knappe 400 Höhenmeter durch den Wald nach oben, mit einigen Ausblicken auf die Marina de Porto und die Küste nördlich.
Marine de Porto
Marine de Porto, Strand
Marine de Porto
Marine de Porto, Wachtturm
Marine de Porto
Marine de Porto, Überblick
"Ein Wald aus purpurnem Granit: Spitzen, Säulen, Türmchen, überraschende Figuren, von der Zeit, vom nagenden Wind und von Meeresnebeln modelliert. Bis zu 300 m hoch, dünn, rund, verdreht, krumm, verunstaltet, unerwartet, phantastisch – diese erstaunlichen Felsen ähneln Bäumen, Pflanzen, Tieren, von Menschenhand geschaffenen Denkmälern, Mönchen in Kutten, gehörnten Teufeln, riesigen Vögeln – alles in allem ein monströses Volk, eine Menagerie von Alpträumen, die irgendein extravaganter Gott zu Stein erstarren ließ" so schrieb Guy de Maupassant in seinem Roman "Une Vie" über die Calanches (Übersetzung von Markus X. Schmid, Autor des Reiseführers Korsika im Michael Müller Verlag).

Und damit beschreibt er ziemlich gut, was man zwischen Porto und Piana sehen kann. Roter, bizarr verwitterter Granit, die sogenannten Tafoni, sind hier so geballt wie sonst nirgends auf Korsika zu finden. Mit dem Hundskopf geht es los, auch andere Felsen haben Namen bekommen, Schildkröte, Herz, Bischof, Beichte, Indianerkopf … der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich fuhr meterweise vorwärts, blieb stehen, machte Fotos, fuhr weiter, machte Fotos. Für die 11 Kilometer von Porto nach Piana brauchte ich fast zwei Stunden. Ein Bruchteil der Fotos folgt:
Calanche
Die Calanche begrüßen mich
Calanche
Felsen
Calanche
Der wurde wohl verbellt ...
Calanche
... vom Hund
Calanche Calanche Calanche Calanche Calanche
Calanche
Calanche
Calanche
Calanche
Calanche
Calanche
Calanche
Piana ist ein wirklich schönes Örtchen, hoch über dem Meer. Einen Campingplatz gibt es hier auch, fast ärgerte ich mich ein wenig, gestern nicht bis hier hochgefahren zu sein. Nun denn, eine kurze Pause musste sein, ich kaufte eine Süddeutsche, ärgerte mich über die Last-Minute-Transfers in der Bundesliga, kaufte Postkarten, kaufte was zu trinken, trank und las und fuhr weiter.
Piana
Piana
Piana
Gockel und Kirchturm
Piana
Nochmal Piana
In der Mittagshitze erreichte nach 20 km ich den nächsten Ort, Cargèse, gerade noch rechtzeitig, um mir im Spar-Supermarkt etwas Kaltes zu trinken zu kaufen. Vor der römisch-katholischen Kirche setzte ich mich auf eine Mauer und machte Pause, mit Blick auf den kleinen Jungen, der sich vorsichtig ehrfurchtsvoll den Feuerwehrmännern näherte, die ebenfalls ihre Pause machten. Und mit Blick auf die griechisch-orthodoxe Kirche. Der Ort wurde im 17. Jahrhundert von griechischen Einwanderern gegründet – was davon blieb, ist die Kirche.
Cargèse
Cargèse,
die griechisch-orthodoxe Kirche
Cargèse
Cargèse,
die römisch-katholische Kirche
Cargèse
Dort geht's zur griechisch-orthodoxen
Kirche
Cargèse
Idylle
Ajaccio hatte sich als Ziel für heute herauskristallisiert, und ich fuhr also weiter nach Süden. Relativ flach entlang der Küste des Golfe de Sagone, man roch das Meer. In Sagone besorgte ich mir mein Mittagessen
Cargèse
Rückblick auf Cargèse
Sagone
Am Strand, Golf von Sagone
Sagone
Noch ein Rückblick auf Cargèse
Sagone
Der Golf von Liscio,
hinten geht es auf den Pass
Vor dem nächsten Pass, dem Col de San Bastiano, wollte ich meine Mittagspause machen. Irgendwo im Schatten am Meer - diese Kombination war zu viel verlangt. Schatten gab es endlich an einem Campingplatz, schon im Anstieg zum Pass. Idyllisch war es nicht gerade, direkt an der Straße, aber wenigstens war die Aussicht schön. Ich löffelte meine Puddings und stieg wieder aufs Rad.
Mittagspause
Idyllischer Mittagspausenplatz ...
Mittagspause
... immerhin mit Aussicht
Col de San Bastiano
Col de San Bastiano
Nach etwa einer Stunde war die Passhöhe erreicht, langsam wurde es auch Zeit, Ajaccio zu erreichen. Ich genoss die Aussicht nicht allzulange und fuhr weiter, erst bergab, dann kam noch ein kleiner Zwischenpass, dann ging es endgültig hinunter in die Hauptstadt. Nicht wirklich schön, Gewerbe, Großwohnsiedlungen, das übliche Entrée französischer Städte. Vorbei am Stadion erreichte ich die Küste und fuhr auf einem Radweg in Richtung Innenstadt.
Golfe di Lava
Der Lavagolf
Col de Listincone
Hinten der Col de Listincone,
der letzte Pass vor Ajaccio
Der Campingplatz lag ein paar Kilometer stadtauswärts. Auf dem Weg fand ich noch einen Supermarkt, kaufte mein Abendessen und kam nach gut 90 km am Campingplatz an. Wie schon in Porto ging es hier auch sehr steil zu, dafür war die Aussicht gut. Es war eine Art Dauercampingplatz, so manche der Zelte standen offensichtlich länger hier. Mir war's egal, ich baute mein Zelt auf, duschte mich und meine Klamotten und aß das kurz zuvor gekaufte. Dann legte ich mich hin und merkte, dass ich das Zelt a) etwas am Hang aufgebaut habe, ich rutschte immer weiter in Richtung Wand und b) nicht weit von einer Laterne, so war es wenigstens schön hell. Etwas mehr Sorgfalt bitte!
Zeltplatz
Zeltplatz …
Fähre
… mit Fährenblick

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