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 9. Etappe
 Samstag, 23.6.2012

22.6.2012

Übersicht Cevennen/Provence, Juni/Juli 2012

24.6.2012

 
Route
Florac – Causse Méjean – Meyrueis – Gorges de la Jonte – Millau
 
Wetter
Sonnig, schwitz
 
Kilometer
Etappe Gesamt
107,6 km 837,5 km
 
Höhenmeter
Etappe Gesamt
845 m 8.340 m
 
Sattelstunden
Etappe Gesamt
6:13 h 49:45 h
 
Fotos
Etappe Gesamt
193 798
 
Ausgaben für Getränke
Etappe Gesamt
9,84 EUR 96,05 EUR
 
Unterkunft
Camping Le Viaduc
12,00 EUR
 
   
 

Fotogenster Tag der Tour

 
 
Es war mal wieder ein früher Start. Fiktiv 7 Uhr 25 am Campingplatz, ein Baguette etc. später reell um 8 Uhr 10 in Florac. Beeindruckend schon von unten der steile Hang, in dem sich die Straße hochquält … genauger gesagt, über die ich mich hochquälen musste.

 
  Florac
Vor dem Start
  Florac
Da geht's gleich hoch
 
Und es war wirklich eine Qual. Fünf Kilometer, knappe 500 Höhenmeter, so drückte sich die Qual in Zahlen aus. Und das am frühen Morgen. Der Lohn war jedoch die Aussicht über das Tarn- und das Tarnon-Tal, die immer besser wurde, je höher ich kam – und somit immer wieder eine Ausrede für kurze Fotostopps war.

 
  Mont Lozère
Blick über das oberste Tarn-Tal zum
Mont Lozère
  CP Le Pont du Tarn
Mein Campingplatz, am linken Bildrand
die namengebende Brücke
   
  Causse Méjean
Die letzten Serpentinen …
  Causse Méjean
… eines fiesen Anstiegs
  Causse Méjean
Schattenspiel
 
Oben angekommen. Der Vorteil bei solchen Strecken: Man sieht sofort, was man geschafft hat. Und das ist in diesem Fall ziemlich beeindruckend, Unten Florac, hinten der Mont Lozère und viele mir namentlich unbekannte weitere Berge der Cevennen. In denen ich mich strenggenommen gar nicht mehr befand, denn …

 
  Causse Méjean
Tarn- und Tarnon-Tal von (fast) oben
  Causse Méjean
Florac, Centre Ville
  Causse Méjean
Oben angekommen
 
… die Causses gehören geologisch und geographisch nicht mehr zu den Cevennen. Aber zum Nationalpark Cevennen gehört der Causse Méjean doch, zumindest größtenteils. Abgesehen davon … was für ein Kontrast! Eben noch das tiefe Tal des Tarnon, die bewaldeten Berge der Cevennen, jetzt die sanft hügelige, karge Hochebene. Hoch heißt über 1.000 m, und das heißt auch: Es war recht kühl, zum ersten Mal seit langem zog ich die Weste wieder an.

 
  Causse Méjean
Auf einen Schlag eine völlig andere
Landschaft, der Causse Méjean
  Causse Méjean
Transhumance?
   
  Causse Méjean
Verlassene Gegend, …
  Causse Méjean
… verlassene Straße
  Causse Méjean
 
Ein Einwohner auf einem Quadratkilometer, sagt Wikipedia. Könnte passen, es war ziemlich leer. Schafe dürfte es ein paar mehr geben. Allerdings saisonal ohne festen Wohnsitz, auf der Suche nach Weidegebiet. Transhumance heißt das französisch. In Nivoliers gab es dann Tiere mit festem Wohnsitz – mir schienen die nicht ganz in die Region zu passen.

 
  Causse Méjean
Langhalsschafe?
  Causse Méjean
Hm, er/sie wollte mir es nicht verraten
  Causse Méjean
Es geht auf 1.000 m, unten Nivoliers
 
Die wenigen Menschen haben auch feste Wohnsitze, in einem der kleinen Dörfer, Hures-la-Parade, machte ich eine kurze Pause. Verpflegung hatte ich mir mitgebracht, ich hatte damit schon gerechnet, dass es hier eher wenig Hypermarchés gibt. Immerhin traf ich ein paar Wanderer, ich war also doch nicht völlig alleine unterwegs. Weiter ging es durch die Hocheben, wenig Vegetation, viel Sonne, ein bisschen Wind, den Mont Aigoual im Blick und kaum gestört vom Verkehr. Seit ich auf dem Causse war, hatten mich keine zehn Autos überholt. In mehr als einer Stunde. Dann bog ich auf die D 986 ein und der Verkehr wurde etwas stärker. Immerhin war die Straße die direkte Verbindung der Metropolen Sainte Enimie und Meyrueis.

 
  Causse Méjean
Hures-la-Parade, Kirche
  Causse Méjean
Hures-la-Parade, Rückblick
  Causse Méjean
   
  Causse Méjean
Ganz hinten der Mont Aigoual
 
Und plötzlich brach die Hochebene ab. So wie es auf der einen Seite 500 m steil nach oben ging, geht es hier wieder runter, ins Tal der Jonte. Okay, die Straße war nicht ganz so steil wie die beim Anstieg von Florac, aber das Tal war genauso tief eingeschnitten. Nach eine Abfahrt durch bizarre Felsformationen mit vielen Fotostopps – was folgt, ist nur eine minimale Auswahl – kam ich mittags um 12 Uhr in Meyrueis an.

 
  Causse Méjean
Und dann geht es auf einmal …
  Causse Méjean
… knappe 400 m fast senkrecht
nach unten …
  Causse Méjean
… in die Gorges de la Jonte
   
  Causse Méjean
Durch bizarre Felsformationen …
  Causse Méjean
… mit noch seltsameren Namen
 
Meyrueis, "Stadt" mit knapp 900 Einwohnern. Sehr schön gelegen am Zusammenfluss dreier Flüsschen, etwas touristisch. Also bekam ich dort etwas zu essen. Ein Motorradfahrertreff war es offensichtlich auch, allerdings fielen mir die Motorradfahrer – anders als an manchen Alpenpässen – nicht negativ auf.

 
  Meyrueis
Meyrueis
  Meyrueis
Tour de l'Horloge
  Meyrueis
Downtown Meyrueis
   
  Meyrueis
Fressgass
  Meyrueis
Ob das wirklich als Motorradparkplatz gedacht
war?
 
Nach dem Essen hatte ich ein gegenteiliges Bedürfnis, fand aber kein Klo. Okay, also weiterfahren. Das war keine gute Idee und kein großer Spaß, irgendwann schlug ich mich einfach in die Büsche neben der Straße. Erleichtert konnte ich die Landschaft wieder etwas mehr genießen. Und da gab es einiges zu sehen. Damit man es nicht verpasst, wurden die herausragendsten Felssehenswürdigkeiten per Straßenschild angekündigt. Wenn also so ein Schild an der Straße steht, muss man einfach weit nach oben schauen.

 
  Gorges de la Jonte
Fahrt …
  Gorges de la Jonte
… durch die …
  Gorges de la Jonte
… Gorges de la Jonte
   
  Gorges de la Jonte
Damit man weiß, wie die Felsen heißen …
  Gorges de la Jonte
… und damit man weiß,
wie sie aussehen
  Gorges de la Jonte
Les Douzes
 
Seltsame Namen haben diese Felsformationen: Der Bogen des Schäfers, die chinesische Vase, die Vasen von Sevres. Und all das bei Bergabfahrt mit Rückenwind, da machte es nichts, dass es inzwischen wieder deutlich heißer war als oben auf dem Causse Méjean. Bei Peyreleau mündet die Jonte in den Tarn und ich kam ins Département Aveyron. Das Tal war etwas breiter, keine enge Schlucht mehr. Und es ging nicht mehr so richtig bergab. Die letzten Kilometer bis Millau waren also wieder etwas mehr Arbeit … dank Rückenwind aber machbar.

 
  Gorges de la Jonte
Monoton atemberaubende Landschaft …
  Gorges de la Jonte
… mit ein paar Dörfchen
  Gorges de la Jonte
Die chinesischen Vasen …
   
  Gorges de la Jonte
… und die Vasen von Sevres (oder umgekehrt)
  Gorges de la Jonte
 
Bis Millau machte ich dann aber doch noch zwei Pausen, Flüssigkeitsnachschub wegen großer Hitze. Allerdings war ich auch ziemlich gespannt auf das Viadukt, eines meiner Hauptziele dieser Reise – zugegeben, vielleicht etwas pervers, eine Autobahnbrücke als Attraktion einer Radreise. Um 15 Uhr 30 war ich in Millau, zu früh für den Campingplatz entschied ich und fuhr die paar Kilometer tarnabwärts zum Viadukt. Außerdem: der Tacho stand für heute noch nichtmal bei 90 km, 100 sollten es schon werden. Nach einer Kurve sah ich es dann zum ersten Mal, zunächst verschämt über den Wald schauend, dann in voller Höhe. Und es ist tatsächlich ziemlich beeindruckend. Dass den Franzosen Design wichtig ist, merkt man. Da gab es nur eins: Kamera raus, knipsen. Es sollte der fotoreichste Tag bleiben, dank Causse, Gorges de la Jonte und Viadukt von Millau kam ich auf 193.

 
  Viaduc de Millau
Da! Der erste Blick auf die
berühmte Brücke
  Viaduc de Millau
Etwas näher dran
  Viaduc de Millau
Darunter
   
  Viaduc de Millau
  Viaduc de Millau
  Viaduc de Millau
 
Wenige Kilometer tarnabwärts liegt Peyre. Genauergesagt klebt es am Hang. Der Tarn macht eine Kurve und wenn man die extrem steilen Gassen in dem Dörfchen bewältigt hat, kann man einen großartigen Blick auf das Viadukt genießen. Also, die nächsten Fotos. Und auf der Rückfahrt weitere, jetzt mit der Sonne im Rücken wirkt die helle Brücke vor dem dunklen Wald und dem blauen Himmel noch besser als gegen das Licht. Okay, genug für heute, der Ruhetag morgen wird ein Brückentag.

 
  Viaduc de Millau
Peyre, …
  Viaduc de Millau
… Ort mit schönen Brückenblick, …
  Viaduc de Millau
… selbst auch ganz nett
   
  Viaduc de Millau
Noch einige Brückenimpressionen
  Viaduc de Millau
   
  Viaduc de Millau
  Viaduc de Millau
  Viaduc de Millau
 
Zurück nach Millau, einen Campingplatz suchen. Nein, suchen ist das falsche Wort, auswählen trifft es besser. Jede Menge Campingplätze gab es am Ufer des Tarn, ich wählte den zweiten, Camping le Viaduc. Morgen sollte der Ruhetag sein, da gönnte ich mir mal einen etwas luxuriöseren Campingplatz. Neben dem schönen Namen war mir wichtig, dass es eine Waschmaschine gab und eine Bar. Dazu einen kleinen Laden, indem ich gleich ein Baguette für den nächsten Morgen bestellte. Sehr nett waren die Rezeptionisten: Ich musste nicht den Pauschalpreis für einen Stellplatz zahlen, da ich ja keine Elektrizität brauchte. Sehr zeltreisendenfreundlich, das ist leider nicht überall so. Abends aß ich im Campingplatzrestaurant Pizza, trank dazu Pastis und Rosé und sah das Ende der Équipe Tricolore bei der EM, sie flogen gegen Spanien ziemlich sang- und klanglos raus.

 
  Millau
Tarninsel in Millau
   

22.6.2012

Übersicht Cevennen/Provence, Juni/Juli 2012

24.6.2012