www.montivagus.de | ||
Pässe in der Schweiz . Pässe in Frankreich . Pässe in Italien . Pässeliste . Touren | ||
News . Sitemap . Impressum . Links . E-Mail . Forum . Off-topic |
|
25.6.2012 |
Übersicht Cevennen/Provence, Juni/Juli 2012 |
27.6.2012 |
Aber vor dem Mont Aigoual war das Loch. Cirque de Navacelles heißt es. Und so sieht es aus: |
|
|
La Baume Auriol, Aussichtspunkt, Informationszentrum, Souvenirladen, Restaurant und – für mich zu dem Zeitpunkt das Wichtigste – Toilette oberhalb des Cirque de Navacelles. Nachdem die Toilette getestet war, kaufte ich ein paar Postkarten und schaute mich im Informationszentrum um. Über 300 m tief hat sich die Vis hier eingegraben, verschwindet im Kalk, taucht wieder auf. Naturschauspiele, gut verständlich auf den Informationstafeln erklärt (sofern französisch grundsätzlich verständlich ist). Aber in der Realität ist es doch noch beeindruckender. Und schweißtreibend, was die 300 m angeht. Zumindest die 300 m, die es nachher wieder rauf ging. Bergab war es erstmal ziemlich einfach. |
|
|
Unten machte ich eine kurze Pause, begrüßte den Bach, der hier mal an der Oberfläche war. Nicht viel los, es war deutlich spürbar noch Vorsaison. In den Ferien ist hier wohl mehr Betrieb. Schweppes-Agrumes-light-Dose vernichtet, genaugenommen zwei, etwas Erholung im Schatten, dann wieder aufs Rad … |
|
… und wieder hoch. Eine Brücke hat hier ja niemand bauen wollen. Brutale Hitze, bei zehn Prozent Steigung. Und, noch ziemlich weit unten: Kilometer Tausend. Am 26. Juni, noch nicht ganz Halbzeit. Sollten die 2.000 doch möglich sein? Darüber dachte ich nach, während ich mich die nächsten drei Kilometer nach oben quälte und die vernichteten Schweppes-Agrumes-light-Dosen wieder ausschwitzte. |
|
|
|
Aber irgendwann war ich auch hier oben, konnte den Cirque de Navacelles vom anderen Aussichtspunkt bewundern, nachdem ich die letzten Serpentinen geschafft hatte. Der war es nicht ganz so ausgebaut wie auf der anderen Seite, aber natürlich gab es die obligatorische Panoramakarte, um sich zu vergewissern, dass alles auch stimmt, was man so sieht. |
|
|
Es war brutal heiß, der Wind hatte sich gelegt, leider, denn bei den Temperaturen hätte ich mich selbst über Gegenwind nicht beschwert. In Blandas legte ich eine kurze Pause ein, überdachte Bushaltestelle, wenigstens etwas Schatten. Und ich vernichtete die nächste Dose, die ich vorher die zehn Prozent hochgeschleppt hatte. |
|
Es half alles nix, ich setzte mich wieder auf den Sattel und fuhr weiter. Montdardier hieß der letzte Ort, bevor es hinunterging, hinunter von dem sonst ziemlich verlassenen Causse de Blandas nach Le Vigan. Eine Burg gab es hier, mit nicht mehr richtig furchteinflößenden Befestigungsanlagen. Ich rollte bergab, den Mont Aigoual im Blick. |
|
Auf der Abfahrt fühlte sich das Rad langsam etwas schwammig an, ein Blick zum Vorderrad, einer zum Hinterrad – aha, dort fehlte Luft. Ein schleichender Platter, gut, nicht wirklich schleichend, aber auch nicht plötzlich. Wie auch immer, eine Reparatur war unumgänglich. Genaugenommen ein Schlauchwechsel. Erstmal pumpte ich den Reifen auf, hoffte, es noch bis Avèze zu schaffen, dort gab es einen Campingplatz, mein Tagesziel. Und ich schaffte es, schlingernd, noch ein, zwei mal pumpen, um nicht auf der Felge zu fahren. Am Campingplatz dann der Schlauchwechsel. Es sollte der einzige der ganzen Tour bleiben, keine weitere Panne! Nachdem das Rad geflickt und das Zelt aufgebaut war, fuhr ich nach Le Vigan, zum Besichtigen und Einkaufen. |
|
|
In Le Vigan fiel mir zunächst der sehr repräsentative Sitz der örtlichen Sparkasse auf, fast ein Schloss. In einigen Nebenräumen das Informationszentrum des Cevennen-Nationalparks, dort blieb ich einige Zeit hängen, a) wegen der Informationen, klar, war ja ein Informationszentrum und b) wegen der Klimaanlage. Denn draußen war es immer noch fies heiß. Irgendwann wagte ich mich aber doch wieder raus, machte eine kurze Stadtrundfahrt und kaufte ein. Getränke, was sonst. |
|
Der Campingplatz war einer der schönsten der Tour. Und einer der günstigsten, ganze 5,20 Euro kostete mich die Übernachtung, stilvoll am Rande eines nicht mehr genutzten Fußballplatzes. Das Tor nutzte ich als Wäschetrockner, sehr effektiv, dank Sonne und wieder aufkommenden Windes. Ein paar Wolken bauten sich auf über den Bergen, irgendwo gewitterte es wohl, aber nicht hier. Ich aß am Campingplatzbistro zu abend, schrieb ein paar Postkarten und freute mich, einen Platz im Schatten zu haben. Es war immer noch ziemlich warm und blieb es auch nachts. Der Sommer hatte begonnen, und das sollte man wohl fühlen. |
25.6.2012 |
Übersicht Cevennen/Provence, Juni/Juli 2012 |
27.6.2012 |