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26.6.2012 |
Übersicht Cevennen/Provence, Juni/Juli 2012 |
28.6.2012 |
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Um kurz vor zwölf erreichte ich den Col du Minier und das war auch schon die größte Anstrengung des Tages. Danach ging es durch schöne Gebirgslandschaft und ein bisschen auf und ein bisschen ab und ich war in L'Esperou, einem Ferienort, der aber noch ziemlich ausgestorben da lag. Es waren ja auch noch keine Ferien. Immerhin mit Entfernungsangabe ausgeschilderte Toiletten. Kurze Verpflegungspause, dann auf zum nächsten Pass. |
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Das ist der Col de la Serreyrède und er ist fast 1.300 m hoch. Fast. Ich treffe den Holländer wieder und einen anderen Holländer, der 1.000 Pässe fahren will und diesen hier gerade in sein Buch einträgt. Auch ein Projekt. Ich wollte dagegen einfach nur noch hoch auf den Gipfel, von dem ich noch sechs Kilometer und 268 Höhenmeter entfernt war. |
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Um kurz vor zwei hatte ich es dann geschafft. Das Dach der Tour war erreicht – dass ich noch auf den Mont Ventoux fahren würde, wusste ich ja noch nicht. Obwohl ich ihn von hier oben schon sah. Es ist Frankreichs letzte bewohnte Wetterstation im Gebirge hier oben, weiß Wikipedia. Und ein schöne meteorologische Ausstellung gibt es, sie ist kostenlos und ich schaue sie mir an. Und lerne, was hier oben für Rekorde aufgestellt wurden: Sichtweite 300 km, höchste Windgeschwindigkeit 335 km/h, höchste jemals gemessen Neuschneemenge in einem Jahr 10,24 m, 116 Tage schneebedeckt, 241 Tage im Nebel, 265 Tage mit starkem Wind, 170 Regentage, 144 Frosttage … und keinen Sommertag. Ein Sommertag ist ein Tag mit einer Höchsttemperatur über 25 Grad Celsius – heute lag kein Schnee, es wehte kein Wind, keine Wolke, geschweige denn Nebel war in Sicht; nur den Sommertag, den hätten wir fast erreicht. Noch ein Rekord: Ab 18 Uhr des 30. Oktober 1963 fielen innerhalb von 24 Stunden 607 mm Regen. Nur mal so als Vergleich: In Frankfurt am Main fallen pro Jahr durchschnittlich 620 mm. Da war ich doch über die aktuelle Trockenheit recht froh und verließ den Gipfel in Richtung Florac. |
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Auf der Abfahrt hatte ich immer wieder schöne Blicke über den Causse Méjean, klar, von dort habe ich ja auch ständig den Mont Aigoual gesehen. Ein bisschen Wintersport scheint es hier zu geben, immerhin waren Lift- und Pistenschneisen zu sehen. Dummerweise ging es doch nicht nur bergab, nach Cabrillac kam eine kleine Gegensteigung, die umso mehr weh tat, als sie nicht erwartet war. Doch bald ging es weiter bergab, auf die Passhöhe des Col de Perjuret. |
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Oben las ich noch was von keinem Sommertag, von 10 Meter Schnee … und jetzt hatte mich die Hitze wieder. Der Col de Perjuret lag zwar auch noch über 1.000 m, doch es war schon deutlich wärmer. Und mit jedem Meter weiter hinunter in Richtung Florac wurde es heißer. Schön war diese Abfahrt nicht. Mehrere Gegensteigungen nervten, nicht jedoch so wie dieser aufplatzende, mit Rollsplitt beklebte Asphalt. Minütlich rechnete ich mit platzenden Reifen, glaubte förmlich festzukleben und war froh, um kurz vor fünf endlich Florac erreicht zu haben. |
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Dort kaufte ich in der Post Briefmarken, natürlich die schicken regionalen Sondermarken, und im Supermarkt literweise Getränke. Dann ging es zum Campingplatz. Den kannte ich ja schon, ich war ja erst vor wenigen Tagen hier. Dennoch, die Hochsaison naht, jetzt war er zwei Euro teurer. Egal, ich bestellte wieder den Kebap-Teller und sah Portugal gegen Spanien rausfliegen. |
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