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 21. Etappe
 Samstag, 7.7.2012

6.7.2012

Übersicht Cevennen/Provence, Juni/Juli 2012

8.7.2012

 
Route
Bédoin – Chalet Reynard – Mont Ventoux – Chalet Reynard – Bédoin
 
Wetter
Sonnig, sehr heiß (unten, oben nur warm)
 
Kilometer
Etappe Gesamt
48,8 km 1.968,3 km
 
Höhenmeter
Etappe Gesamt
1.586 m 18.868 m
 
Sattelstunden
Etappe Gesamt
4:06 h 118:58 h
 
Fotos
Etappe Gesamt
78 2.172
 
Ausgaben für Getränke
Etappe Gesamt
20,70 EUR 219,75 EUR
 
Unterkunft
CP Municipal La Pinède
12,50 EUR
 
   
 

Das Dach der Tour

 
 
Irgendwie hatte ich schlecht geschlafen, wurde dauernd wach. Warum auch immer. Egal, ich frühstückte in Bédoin, dann ging es los. Zunächst noch einigermaßen erträglich, bis St. Éstève war die Steigung moderat, danach nicht mehr. Immerhin fuhr ich nicht alleine hoch, fast im Minutentakt wurde ich überholt. Da tröstete es kaum, dass Francesco Petrarca vor fast 700 Jahren wohl noch langsamer war als ich. Er ging zu Fuß, auf "den höchsten Berg unserer Gegend, der nicht unverdienterweise der windige genannt wird", und zwar " lediglich aus Verlangen, die namhafte Höhe des Ortes kennenzulernen." – darum wird der Mont Ventoux auch als der Geburtsort des Alpinismus bezeichnet. Zum ersten Mal wurde überliefert, dass ein Mensch so verrückt war, auf einen Berg zu laufen, bloß weil er da war. Das machen heute deutlich mehr … obwohl sie im Falle des Mont Ventoux heute eher fahren.

 
  Bédoin
Anflug
  Ventoux-Schild
Am Anfang noch einfach …
   
  Mont Ventoux
Fast könnte man meinen, er versteckt sich
  Dentelles de Montmirail
Bédoin und die Dentelles de Montmirail
  Anstieg
Ich kämpfe nicht alleine"
 
Petrarca lief von Malaucène hoch, kam also nicht am Chalet Reynard vorbei. Für die Radler, die wie ich von Bédoin fuhren, ist diese "Hütte" eine willkommene Raststätte. Ab hier ist man aus dem Wald draußen, ab hier sieht man den Gipfel erbarmungslos langsam näherkommen, immer noch eine Kurve, und noch eine. Aber immerhin, es ist etwas weniger steil. Aber heiß war es, also überlegte ich nicht allzulange und kaufte die teuersten Coladosen meines Lebens: Stolze drei Euro für 0,33 Litter Cola light. Was tut man nicht alles in der Verzweiflung.

  Mont Ventoux
Fast schon oben
  Reschpekt
Reschpekt
  Jogger
Manche laufen lieber
 
  Denkmal für ein Dopingopfer
Denkmal für ein Dopingopfer
  Opfergabe
Opfergabe
  Ventoux-Gipfel
 
Ich war schon mal besser in Form, bin schon mal schneller hochgekommen. Heute musste ich viele Pausen machen, die vorletzte am Gedenkstein für Tom Simpson, der hier 1967 vollgestopft mit Alkohol und Amphetaminen kurz vor dem Ziel vom Rad fiel und auf dem weg ins Krankenhaus verstarb. Hat man daraus etwas gelernt?

 
  Ventoux-Gipfel
Blick nach Norden
  Ventoux-Gipfel
  Ventoux-Gipfel
Arrivé!
 
  Ventoux-Gipfel
Gipfelverpflegung
  Ventoux-Gipfel
  Ventoux-Gipfel
Beweisfoto
 
Um 14 Uhr 30 war ich endlich oben. Fotos machen, Facebookeintrag verfassen und nach allen Seiten runterschauen, dann auf den Sattel und runterrollen. Ging irgendwie einfacher und viel schneller als hoch, seltsam. Obwohl ich noch mehr Pausen machte, Fotostopp folgte Fotostopp. Die steinwüstenähnliche Landschaft nahm ich allerdings nicht so intensiv wahr wie beim Hochfahren, bergab sollte man sich doch eher auf die Straße konzentrieren. Kühl war es übrigens auch, Armlinge und Weste machten einen guten Job. Allerdings nur bis in den Wald hinter dem Chalet Reynard. Da wurde es wärmer, und sie landeten wieder in der Tasche. Am Ende war sogar der Fahrtwind warm, als ich in Bédoin ankam, müssen das mindestens 45° gewesen sein!

 
  Ventoux-Abfahrt
Blick Richtung Malaucène
  Ventoux-Abfahrt
Runterrollen
  Ventoux-Abfahrt
Hier klappt's
 
  Ventoux-Abfahrt
Steinwüstenimpressionen I
  Ventoux-Abfahrt
Steinwüstenimpressionen II
  Ventoux-Abfahrt
Steinwüstenimpressionen III
 
  Ventoux-Abfahrt
Gipfelrückblick I
  Ventoux-Abfahrt
Gipfelrückblick II
  Ventoux-Abfahrt
Gipfelrückblick III
 
Den restlichen Tag ließ ich ruhig ausklingen. Ich versuchte, irgendein Hotel in Avignon für morgen zu buchen – aussichtslos wegen Festival. Selbst die Campingplätze waren voll. Also disponierte ich um und buchte ein Hotel in Lyon. Bis dorthin sollte ich es schaffen morgen mit dem Zug. Dann machte ich noch einen Rundgang durch den Ort, kaufte mein Abendessen und die Süddeutsche und ging zurück zum Campingplatz. Chillen oder wie man das nennt.

 
  Zeltplatz
Zeltplatz
  Gipfelwolke
Gipfelwolke
   
   

6.7.2012

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8.7.2012