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Fahrrad und Bahn
Die Daten . Der Pass . Die Bilder 

Daten – Nordseite

Ort Höhe ü. NN Entfernung Höhendifferenz Kumulierte Entfernung Kumulierte Höhendifferenz
Bourg St. Maurice 840 m
Seez 904 m 3 km 64 m 3 km 64 m
Ste.-Foy-Tarentaise 1.051 m 9 km 147 m 12 km 211 m
Barrage Tignes 1.794 m 12 km 743 m 24 km 954 m
Val d'Isère 1.840 m 7 km 46 m 31 km 1.000 m
Passhöhe 2.770 m 16 km 930 m 46 km 1.930 m
Durchschnittliche Steigung 4,2 %
Durchschnittliche Steigung ab Val d'Isère 5,8 %
Maximale Steigung 10 %

Daten – Südseite

Ort Höhe ü. NN Entfernung Höhendifferenz Kumulierte Entfernung Kumulierte Höhendifferenz
Lanslevillard 1.440 m
Bessans 1.714 m 10 km 314 m 10 km 314 m
Bonneval-sur-Arc 1.808 m 6 km 94 m 16 km 408 m
Passhöhe 2.770 m 14 km 962 m 30 km 1.368 m
Durchschnittliche Steigung 4,6 %
Durchschnittliche Steigung ab Bonneval 5,8 %
Maximale Steigung 11 %

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Der Pass

Der Col de l'Iseran ist ein Höhepunkt jeder Radtour in den französischen Alpen, allein schon deshalb, weil er der höchste Pass der Alpen überhaupt ist (der Col de la Bonnette ist eigentlich nur ein touristischer Schlenker, der eigentliche Pass ist der Col de Restefond auf 2.678 m). Abgesehen von solchen Spitzfindigkeiten ist er einer der Schönsten. Allerdings ist er wegen seiner Höhe nur im Sommer geöffnet. Im Norden beginnt der Anstieg in Bourg St. Maurice, dem ersten großen Ort im Tal der Isère. An jener entlang geht es zunächst noch ohne grössere Steigung in Richtung Süden. Erst kurz vor Ste-Foy-en-Tarantaise beginnt eine Steigungsstrecke, in mehreren Serpentinen werden bis La Thuile etwa 600 Höhenmeter überwunden. Bild 1 zeigt den Blick zurück von Ste-Foy auf das flache Stück im Talgrund der Isère und auf Seez und Bourg St. Maurice. Es folgt ein längeres eher flaches Stück, ehe es nach der Abzweigung nach Les Brevières (Bild 2) wieder steiler wird, bis die Krone der Barrage du Tignes erreicht ist. Hier zweigt die Straße nach Tignes ab, in eines der großen französischen Skigebiete.
Nach der Fahrt entlang des Lac du Chevril durchquert man noch die Gorges de la Daille, ehe das in eine Talweitung eingepasste Val d'Isère erreicht wird. Doch zunächst versperrt die Retortensiedlung La Daille mit ihren Ende der 60er Jahren gebauten 10- und 12stöckigen Betonburgen jegliche Sicht. Val d'Isère selbst ist ein ziemlich großer Touristenort, Sommer und Winter ist hier viel los. Allerdings ist die Bebauung nicht ganz so grausam wie La Daille am Ortseingang. Bild 3 zeigt ein "Luftbild" von Val d'Isère, von der Passstraße aus. Der Campingplatz liegt auf einer Wiese am Ortsausgang in Richtung Pass (Bild 4).
Hinter Val d'Isere beginnen die letzten 16 km zur Passhöhe, der "richtige" Anstieg also. Und jetzt wird es hochalpin. Die Straße steigt dennoch nicht stärker als 10%, dank ihrer meisterhaft dem Gelände angepassten Trasse. Zunächst geht es im Tal der ganz jungen Isère ostwärts, ehe die Straße am Talende die Richtung ändert und nun westwärts am Hang nach oben führt. Nach mehreren Serpentinen wird dann der Talkessel von Val d'Isère verlassen. Hier lohnt sich jedoch eine kurze Rast. Am Belvédère du Tarentaise (Bild 5) steht eine Orientierungstafel, durch deren Hilfe sich das prächtige Bergpanorama mit Namen füllen lässt. Zudem lässt sich der Verlauf der Nordrampe rückblickend betrachten (Bild 6) und ein letzter Blick auf Val d'Isère ist möglich (Bild 7, am Ortsausgang der Campingplatz). Wendet man nun den Blick nach Süden, so ist schon die Passhöhe zu erkennen (Bild 8). Weit ist es nicht mehr, nur noch 240 Höhenmeter.

Die Südseite des Col de l'Iseran steigt aus dem Tal der Arc an. Dieses Tal mündet in das schon sehr breite Isère-Tal. Von dort steigt das Arc-Tal langsam, teilweise in größeren Stufen an. Berühmte Pässe können aus diesem Tal erreicht werden, aus St-Jean-du-Maurienne der Col du Glandon, aus St-Michel-de-Maurienne der Col du Galibier und aus Lanslebourg bzw. Lanslevillard der Col du Mont-Cenis. Bei Modane beginnt der Fréjus-Tunnel, der seit 1980 eine ganzjährige Verbindung von Frankreich nach Norditalien ermöglicht, daher ist das Tal bis Modane stark vom Verkehr geprägt. Als Startort für die Südseite des Col de l'Iseran ist daher Lanslevillard gewählt, das zwar schon weit im Tal des Arc liegt, jedoch ist hier der Verkehr nicht mehr so stark, ausserdem ist Lanslevillard zudem der Startort zu einem weiteren Pass, dem Col du Mont-Cenis. Gleich hinter Lanslevillard beginnt die Steigung zum Col de la Madeleine (nicht der berühmte Tour-de-France-Berg), einem unangenehmen "Überaschungspass", der in nicht in jeder Karte zu erkennen ist. Ca. 200 Höhenmeter geht es dann wieder Bergab. Im Tal des Arc, das nun den Charakter eines breiten Hochtals annimmt, steigt die Straße von Bessans bis Bonneval kaum.
In Bonneval-sur-Arc, dem letzten (oder ersten, je nach dem) Ort im Arc-Tal beginnt dann die Südrampe des Col de l'Iseran. Bonneval ist das komplette Gegenteil seines Gegenstücks an der Nordrampe des Cols, Val d'Isère. Noch in den 60er Jahren waren sich beide Orte ähnlich, dann jedoch nahm Val d'Isère den Weg vieler französischer Alpenorte: Explosionsartiger Ausbau als Wintersportort. Bonneval hatte in den 50er und 60er Jahren einen Bürgermeister, der andere Ideen hatte: gemäßigter Tourismus, strenge Bauordnungen, natürliche Materialien wie Stein und Holz sowie ein bescheidenes Skigebiet mit neun Liften. Das Ergebnis: im Winter kommen keine Wintersportler, sondern Winterurlauber, im Sommer kann das Dorf noch einen Eindruck ursprünglicher Bau- und Lebensweise in den Alpen vermitteln. Bild 9 zeigt eine Impression aus Bonneval, Bild 10 den Ort von oben, von der Passstraße aus gesehen.
Hinter Bonneval beginnt die Südrampe des Passes, wie die Nordtrasse hervorragend in die Topographie eingepasst, Maximalsteigung 11%. Zunächst geht es am Hang über dem jungen Arc-Tal mit einer Kehre nach oben. Dabei kann man noch einmal den Blick auf Bonneval und die vergletscherten 3.000er am Ende des Tals geniessen (Bild 11). Anschließend verläuft die Straße im Hochtal des Lenta-Baches durch hochalpine Landschaft, zu sehen auf Bild 12 und Bild 13. In mehreren Kehren wird eine weitere Talstufe überwunden, dann geht es die letzten 200 Höhenmeter bergauf. Kurz vor der Passhöhe kann man einen, bei klarer Sicht, weitreichenden Rückblick in den Süden wagen (Bild 14) und auf der Passhöhe dann das obligatorische Passfoto schießen, an einem sehr schönen Passschild (Bild 15).

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Die Bilder

Bild 1:
Blick zurück auf Seez und Bourg St. Maurice
Bild 2:
Les Brevières unterhalb der Barrage de Tignes
Bourg St. Maurice
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Les Brevières
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Bild 3:
Val d'Isère
Bild 4:
Morgens auf dem Campingplatz von Val d'Isère
Val d'Isère
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Campingplatz
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Bild 5:
Belvédère de Tarantaise, 2.538 m
Bild 6:
Unten die Strasse, oben 3.000er
Table d'Orientation
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Rückblick
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Bild 7:
Val d'Isère im Tal darüber der Mont Pourri
Bild 8:
Es ist nicht mehr weit zum Ziel...
Val d'Isère
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Passhöhe
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Bild 9:
In Bonneval sur Arc
Bild 10:
Dorfkern von Bonneval sur Arc
Bonneval
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Bonneval
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Bild 11:
Bonneval im Tal, darüber Roc du Mulinet, Cime Monfret
Bild 12:
Der Bach heisst Lenta
Bonneval
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Aufstieg Südseite
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Bild 13:
Unten bei der Brücke wurde Bild 12 aufgenommen
Bild 14:
Blick von der Passhöhe nach Süden In der Bildmitte der Gipfel des Charbonnel
Aufstieg Südseite
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Charbonnel
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Bild 15:
Passfoto
Passfoto
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© der Fotos: Holger Rudolph