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Zwei Männer haben für diesen Pass eine entscheidende Bedeutung: Kaspar Jodok von
Stockalper und Napoleon. Der eine brauchte einen Alpenübergang um Geld zu verdienen,
der andere aus militärischen Gründen. Der eine wurde reich durch den Simplon, der
andere hat ihn nie gesehen. Beide jedoch haben die enorme strategische Bedeutung
des Passes erkannt und ihn den Bedürfnissen der Zeit entsprechend ausgebaut
(bzw. ausbauen lassen). Und beide haben ihre Spuren hinterlassen: Stockalper mit
seinen Bauwerken entlang des Weges, als Beispiel sei der Stockalperpalast in Brig
gezeigt (Bild 1 und Bild 2). Auch der von
Stockalper angelegte Weg ist inzwischen rekonstruiert als Wanderweg zu benutzen.
Von der Napoleonstrasse ist (fast) nur noch eines erhalten: Die Linienführung.
Die für den Autoverkehr ausgebaute Strasse folgt weitgehend der von Napoleons
Ingenieuren angelegten Route.Wir sehen: Der Simplon hatte zu verschiedenen Zeiten eine enorme internationale Bedeutung. Geradezu beispielhaft lassen sich an der Geschichte des Simplon verschiedene Phasen der "Konjunktur" und "Rezession" eines Alpenpasses zeigen. Menschen überquerten die Alpen in der Gegend des Simplon schon (fast) immer. Frühzeitliche Funde lassen eine prähistorische Nutzung möglich erscheinen, ebenfalls gibt es Indizien für römische Verkehrstätigkeit. Die mittelalterliche Geschichte ist weitgehend unbekannt, historisch belegt ist jedoch die Phase internationaler Bedeutung zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert. Der Simplon war die kürzeste Verbindung zwischen den Champagner-Messen im Norden Frankreichs und den oberitalienischen Handelszentren, insbesondere Mailand. Im 16. Jahrhundert bedeuteten die Eschentaler Kriege sowie innenpolitische Wirren im Wallis das Ende des Säumerverkehrs über den Simplon. Nach mehr als einem Jahrhundert der Bedeutungslosigkeit folgte mit Kaspar Jodok Stockalper (1601-1691) eine neue Phase des Handels über den Pass. Stockalper konnte seine ökonomische Erfolge erreichen in einer Zeit, in der das ganze Wallis eine Blütezeit erlebte und auch politisch international bedeutsam war. Stockalper nutzte die internationalen Begleitumstände (30jähriger Krieg, Feindschaft zwischen Frankreich und Spanien virtuos aus. Er verfügte über das Salzmonopol und besaß viele Liegenschaften im Wallis und gelange so zu immensem Reichtum. Daneben begleitete er in der Republik Wallis eine Vielzahl wichtiger Ämter. Er organisierte den Verkehr über den Pass neu, baute monumentale Gebäude (den Stockalperpalast in Brig, das alte Spittel, den Stockalperturm in Gondo) und hatte bis zu 200 Säumer in seinen Diensten. Aufgrund seiner Machtfülle wurde er auch "Roi du Simplon" genannt. (Der von ihm benutzte Saumpfad über den Simplon ist vor einigen Jahren rekonstuiert worden und kann als "Stockalperweg" erwandert werden, dazu später mehr.) Auf ein Hoch folgt wieder ein Tief: Nach Stockalpers Entmachtung und seinem Tod verlor der Pass wieder viel seiner Bedeutung, bis der nächste bedeutende Mann in die Geschichte dieses Passes trat, Napoleon. Waren es bei Stockalper die ökonomischen Interessen, die im Vordergrund standen, so setzte Napoleon auf die militärische Bedeutung des Alpenübergangs. Er hat erkannt, dass der Simplon die kürzeste Verbindung zwischen Paris und Mailand ist und wollte dies für seine Expansionspläne nutzen. Im September 1800 befahl er den Bau, von 1801-1805 wurde die Straße errichtet. Die Leitung des Baus hatte der Strassenbauingenieur Nicolas Céard und trotz aller Probleme mit den ihm unterstellten Ingenieuren, mit den Streitigkeiten zwischen den italienischen und französischen Arbeitern und Ingenieuren und mit der Topographie in der Gondoschlucht konnte das Werk am 9. Oktober 1805 eröffnet werden. Allerdings war dies zu spät für Napoleon, der für die Rückkehr von seiner Krönung als König Italiens den Mont Cénis wählen musste. Nach dem Ende des Napoleonischen Reichs übernahm das Wallis die Straße. Sie galt in der damaligen Zeit als technisches Wunderwerk mit ihren Brücken, Galerien und mit ihrer Breite von mindestens 7,2 Metern: zu der ökonomischen kam nun auch eine touristische Bedeutung. Im 19. Jahrhundert erwuchs dem Simplon Konkurrenz durch weitere neu ausgebaute Passstraßen, allen voran der Gotthardpass. Doch viel grössere Konkurrenz kam durch die Bahn, durch den Gotthardtunnel und vor allem den Simplontunnel: Am 1. Juli 1906 fuhr der erste Zug durch den Simplon, in der Folge kam der Verkehr über den Pass fast zum Erliegen. Der Bau des Simplontunnels ist Hintergrund eines sehr schönen Romans von Wolfgang Mock (Wolfgang Mock: Simplon. Verlag Tisch 7, ISBN 3938476095). Doch mit dem Aufkommen des automobilen Zeitalters änderte sich dies wieder einmal, heutzutage ist der Simplon dank neu ausgebauter Strasse ein beliebter Übergang für grosse und kleine Autos, zeitweise sehr zum Leidwesen der Radfahrer. Was ist heute noch von den verschiedenen Ausbaustadien des Passes zu sehen? Der mittelalterliche Saumpfad ist fast vollständig dem Ausbau durch Stockalper zum Opfer gefallen. Die napoleonische Straße war ein technisches Meisterwerk, dies wurde ihr Schicksal: Den automobilen Anforderungen war sie nicht mehr gewachsen, dennoch war ihre Routenführung genial, so dass die aktuelle Straße fast vollständig ihrem Verlauf folgt. Was noch übrig blieb, sind einige Wegreste (z. B. unterhalb der neuen Ganterbrücke) und mehrere Gebäude, allen voran das Hospiz. Und wo kann man das alles nachlesen? Da muss besonders der Verein Viastoria e. V. hervorgehoben werden, die Nachfolgeistitution des Inventars historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS). Aus der Arbeit des IVS am Simplon ist die "Stiftung Ecomuseum Simplon: Passwege und Museen" hervorgegangen. Ein Ergebnis der Arbeit: seit 1995 ist der alte Stockalperweg wieder für Wanderer zu begehen. In Simplon Dorf befindet sich der Sitz der Stiftung, im gleichen Gebäude ist das Museums- und Betriebszentrum zu finden. "Die Ausstellung zeigt das Werden und die Veränderung des Lebensraums Simplon mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Politik und Alltag" heisst es im Begleittext zur von der Stiftung herausgegebenen Wanderkarte "Stockalperweg". Eine weitere Ausstellung (täglich von 8 bis 19 Uhr geöffnet, freier Eintritt) findet sich in der "Alten Kaserne", einem Bau aus Napoleons Zeit in der Gondoschlucht. |
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Die nördliche Auffahrt zum Simplon beginnt in Brig, der
Hauptstadt des Oberwallis. Es sind nun gute 1.300 Höhenmeter auf 22 km zurückzulegen.
Steiler als 10 % wird es nicht und die Strasse ist sehr gut ausgebaut. Am Rand des
Zentrums von Brig passiert man den Stockalperpalast (in den Innenhof kommt man auch
mit Rad, da kann man mal einen Verkehrsmittelvergleich anstellen –
Bild 3). Nach zwei Kilometern erreicht man Ried. Hier gilt es,
sich zu entscheiden: Entweder die alte oder die neue Strasse nehmen. Die neue Strasse
beschreibt einen weiten Bogen am Hang des Fülhorns. Die ganze Zeit bieten sich,
unterbrochen von zwei kurzen Tunnels, schöne Ausblicke auf Brig und das Rhônetal.
Ein dritter Tunnel schliesst sich an, der etwas länger ist. Am Ende dieses Tunnels
trifft sich die neue Straße mit der Alten, die sich in Serpentinen und durchaus steiler
als die Neue am Hang hinaufschlängelt. Es ist dies die alte Napoleonstraße (nur mit
neuem Belag), eines der wenigen Stücke, wo sie erhalten ist, mitsamt den kleinen
Bauten am Straßenrand (Bild 4). Zudem kann man schöne Blicke
zurück auf Brig genießen (Bild 5).Der Ausblick am Ende des Tunnels,
also dort, wo alte und neue Straße zusammentreffen, ist überwältigend: Die Straße
verläuft nun weit oberhalb der tief eingeschnittenen Saltina-Schlucht. Kurze Zeit
später macht die Strasse einen Knick nach Osten, nun verläuft sie am Hang des
Gantertals. Und weit oben ist die Passhöhe schon fast zu sehen... Für den Radfahrer
gibt es nun ein kurzes Stück der Erholung, bis zur Ganterbrücke folgen
kürzere Flachstücke, Bild 6 zeigt den Blick ins Gantertal.
Die Brücke ist das Wahrzeichen der neuen, autogerechten Passstraße. 700 m lang ist
sie und bis zu 170 m hoch. Unter der Brücke sieht man die Trasse der Napoleonstrasse,
die weiter ins Gantertal vorstiess und dann Berisal in zwei Serpentinen erreichte. Die
Straße ist asphaltiert und problemlos auch mit dem Rennrad zu befahren. Man kann
eines der wenigen erhaltenen Brückenbauwerke der napoleonischen Straße bewundern, die
alte Ganterbrücke (Bild 7). Unmittelbar hinter der neuen
Ganterbrücke (Bild 8) trifft die alte Straße wieder auf die neue.
Bei Berisal folgt auch auf der neuen Strasse eine Kehre, am anderen Hang des
Gantertals geht es nun stetig steigend weiter. Nach drei Kilometern ändert sich die
Richtung der Strasse wiederum, nun geht es nach Süden direkt auf die Passhöhe zu.
Am Hang unterhalb der Passhöhe sind die Serpentinen des Stockalperwegs zu sehen
(Bild 9). Langsam wird die Baumgrenze erreicht, leider
verläuft die immer noch gleichmässig steigende Strasse nun grösstenteils in Galerien
(typischer Blick auf die Passhöhe: Bild 10.
Zwischen diesen hat man jedoch immer wieder grandiose Blicke bis ins Rhônetal nach
Brig, siehe Bild 11. Und eine Galerielücke ist gnädigerweise auch
für ein Schutzhaus der alten napoleonischen Straße gelassen worden
(Bild 12. Bild 13 zeigt im Rückblick noch
einmal schön die lange Galeriestrecke. Das Bild ist schon fast von der Passhöhe
aufgenommen, die man bald, bewacht vom Adler (Bild 14) erreicht
hat. Der Adler übrigens wurde von Schweizer Soldaten der Gebirgsbrigade während
des zweiten Weltkriegs in ihrer Freizeit erbaut...In Domodossola beginnt die südliche Rampe des Simplon. Eigentlich liegt Domodossola ja in Italien, dennoch ist es ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt von der italienischen in die französische Schweiz. Die Stadt war lange relativ bedeutungslos, erst mit dem Bau der Simplonstrasse und später des Bahntunnels und der Bahnlinie durch das Centovalli nach Locarno kam der Aufschwung. Das schöne Zentrum des Orts (Bild 15) lädt zu einem kurzen Stadtrundgang ein, bevor man die Stadt auf einer endlosen Gerade verlässt (Bild 16). Fast bis Crevola d'Ossola geht es geradeaus ohne nennenswerte Steigung, in diesem Ort jedoch kommt mit einer Kehre der erste "Sprung" nach oben. Weiter im Tal der Diveria bleibt es zunächst flach (Bild 17). Die richtige Steigung beginnt erst hinter Iselle, wo sich das Südportal des Bahntunnels befindet. Das Tal wird eng, bald kommt die Grenze zwischen der Schweiz und Italien, dann das Dörfchen Gondo. Wer heute bei strahlendem Sonnenschein durch den Ort fährt, der ahnt nichts von der Katastrophe, die am 14. Oktober 2000 das Dorf heimsuchte. Ein Erdrutsch riss das halbe Dorf ins Tal, 13 Menschen starben. Der Wiederaufbau dauerte lange, auch der Stockalperturm war in Mitleidenschaft gezogen worden (Bild 18). Nach Gondo beginnt die Gondoschlucht, die für die Ingenieure Napoleons (und alle früheren "Wegebauingenieure) eines der Haupthindernisse darstellten. Viel zu sehen gibt es nicht mehr von der damaligen Strasse (Bild 19), heute wird die Gondoschlucht in zahlreichen Galerien gemeistert. Auf den 7,5 km zwischen Gondo und Gabi am anderen Ende der Gondo-Schlucht sind knapp 400 Höhenmeter zu überwinden. Ein kurzer Stopp bietet sich bei der, oben bereits erwähnten, alten Kaserne an (Bild 20), in der eine interessante Ausstellung über die Verkehrsgeschichte des Simplonpasses besucht werden kann. Hinter Gabi macht die Simplon-Strasse einen kurzen Abstecher ins Laggina-Tal (bitte nicht alles glauben, was so an den Häusern steht – Bild 21 – Napoleon hat den Simplon nie gesehen, es wäre ihm also ziemlich schwer gefallen, hier ein Glas Milch zu trinken). Mit einer engen Schleife geht es dann weiter nach oben, die Gondoschlucht liegt bereits tief im Tal (Bild 22). Simplon-Dorf wird heute von der Passstrasse links liegen gelassen, aber man kann alternativ die alte Route durch das Dorf (Bild 23) wählen. Das ist auch sehr empfehlenswert: Im Alten Gasthof befindet sich das "Museums- und Betriebszentrum" des Ecomuseums Simplon. Hier wird der Lebensraum Simplon vorgestellt, mit den Schwerpunkten Wirtschaft, Kultur und Politik; ausserdem befindet sich hier der Sitz der Stiftung. Auf dem Weg zurück auf die Strasse ist eines der steilsten Stücke des Passes zu überwinden, allerdings ist es nicht wirklich lang: Vom Tal des Chrummibaches hoch auf die Umgehungsstrasse. Von der Einmündung der Strasse ist ein schöner Blick auf Simplon-Dorf zu geniessen (Bild 24). Simplon-Dorf ist der letzte Ort vor der Passhöhe. Kurz nach Simplon-Dorf verengt sich das Tal wieder, es geht durch das "Engi-Loch", in einem Schutzhaus der napoleonischen Straße hat sich ein Restaurant niedergelassen (Bild 25), ein Beispiel dafür, wie die historischen Bauten genutzt werden können. Nun ändert sich die Richtung leicht, die Szenerie wird wieder weiter und schon bald tauchen im Talboden zwei beeindruckende Gebäude auf: Ein burgartiges, fünfstöckiges Haus mit einem Turm und ein langgestrecktes, flaches Bauwerk (Bild 26). Die "Burg" ist das Alte Spittel, wurde im 17. Jahrhundert von Stockalper anstelle eines verfallenen Johanniterhospizes errichtet. Es diente als Unterkunft für Reisende, als Warenumschlagplatz und als Sommerresidenz für Stockalper selbst. Das lange, flache Gebäude ist deutlich jünger: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wollte der Geistliche Pierre Barral ein Ferienpalast für seine Schüler errichten. Vollendet wurde es aus finanziellen Gründen nie, heute dient der bestehende Teil der Missionsgesellschaft Bethlehem als Ferien- und Koloniegebäude. Zur Passhöhe sind nun nur noch gute 100 Höhenmeter zurückzulegen, doch es lohnt sich, nicht nur nach oben zu schauen: Der Rückblick auf das vergletscherte Fletschorn (3.983 m) ist auch nicht ohne (Bild 27). Oben befindet sich das grösste aller europäischen Hospize, von Napoleon errichtet (nun ja, die Errichtung wurde von Napoleon befohlen, muss man wohl korrekt sagen – Bild 28). Daneben der alte "Passstein" oder wie man so etwas nennt: Bild 29. Wer ein richtiges Passschild für seine Passfotosammlung benötigt, das gibt es natürlich auch: Bild 30. Was folgt, ist die Abfahrt ins Rhônetal, überwacht vom Geier, der genaugenommen gar kein Geier, sondern ein Steinadler ist. |
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© der Fotos: Holger Rudolph |
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Brig ist mit der Bahn einfach zu erreichen, es liegt an der Bahnstrecke zwischen
Basel und Mailand, zwischen dem Lötschberg- und dem Simplontunnel. Von Basel dauert
die Fahrt gute drei Stunden, von Bern knappe zwei. Eine weitere Möglichkeit ist die
Strecke von Genf und Lausanne durch das Rhônetal.Auch Autofahrer aus dem Norden müssen Bahnfahren, wenn sie die schnellste Verbindung nutzen wollen: Die Autoverladung am Lötschbergtunnel ist deutlich kürzer als etwa der Weg über den Genfer See und durch das Rhônetal oder die andere Alternative von Osten über den Grimsel- oder den Furkapass. Domodossola ist von Norden über Brig zu erreichen, sowohl mit dem Auto über den Simplonpass als auch mit dem Zug durch den Simplontunnel. Domodossola liegt zwar in Italien, dennoch wird die Stadt auch von (nur noch wenigen) Regionalzügen der SBB angefahren. Inlandsbahnkarten der Schweiz gelten bis hier. Fahrradmitnahme ist nur bedingt möglich, in den EC- und Cisalpinozügen gar nicht – eine Alternative ist die Fahrt von Iselle, auf den Autoverladezügen ist die Fahradmitnahme möglich. Nicht nur ins Wallis fahren Schweizer Züge, auch in das Tessin kommt man auf Gleisen mit der Centovallibahn, allerdings ist hier die Fahrradmitnahme nicht erlaubt. Von Süden kommt man nach Domodossola mit Zug und Auto leicht von Mailand. |
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Etwas aussergewöhnliches gibt es in Simplon-Dorf: Das "Simpiler Roggenbrot" des
Bäckermeisters Urs Arnold. Wer sich so ein Brot kauft, kann in frisches
hundertjähriges Brot beissen. Wie das? Der Urgrossvater von Urs Arnold setzte
den ersten Teig an, ein Sauerteig nur aus Roggenmehl, Salz und Wasser. Davon
schnitt er ein Teil ab, legte es beiseite und verarbeitete es am nächsten Tag
mit neuem Teig. Und so geht es seit vier Generationen, nie wurde ein völlig neuer
Teig angesetzt. Mit zwei Bäckern und einem Lehrling betreibt Arnold seine Bäckerei,
alle müssen darauf aufpassen, dass der "Chef", wie der Ursauerteig genannt wird,
nicht verändert wird. Denn sobald ein anderer Teig in den Sauerteig gemischt wird,
schmeckt das Brot anders. Arnold ist der einzige Bäcker, der seinem Roggenbrot
kein Gramm Weizenmehl beimischt, obwohl dies nach den Regeln bis zu einem Anteil
von 20 % erlaubt wäre.Inzwischen ist das Brot über die Landesgrenzen hinaus
berühmt, Touristen aus Italien und Deutschland kaufen bis zu zwanzig Laibe.
Allerdings sind das sicher keine Fahrradtouristen.Mehr dazu im Tages-Anzeiger vom 12. Oktober 2002, Seite 63: "Vielleicht das ursprünglichste Brot im ganzen Land" |
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