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Der Sustenpass ist einer der neueren Pässe in den Alpen.
Er verbindet die Kantone Uri und Berner Oberland. Erbaut zwischen 1938 und 1945,
dient er vor allem touristischen Zwecken. Deshalb wird er erst sehr spät geräumt,
die Wintersperre dauert häufig von Oktober bis Mai. In der restlichen Zeit ist er
für mich einer der schönsten Pässe in der Schweiz. Wer genug Kraft und Ausdauer hat,
kann sich an eine Drei-Pässe-Rundfahrt machen, bei der auf 120 km über 3.300
Höhenmeter bewältigt werden müssen. Von Wassen geht es über den Sustenpass,
den Grimsel- und den Furkapass zurück nach Wassen.Doch der Susten alleine reicht auch schon. Von Osten kommend startet man den Aufstieg in Wassen (manchmal auch im Dunkeln in Andermatt ... Bild 1). In Wassen beginnt die Sustenstrasse in der Ortsmitte, es geht gleich steil bergauf. Die Strasse überwindet die zerklüftete Mündungsschlucht der Meienreuss in mehreren Tunnels und einer Kehre, danach öffnet sich das Meiental. Schon von hier erkennt man den am Talende aufragenden Fünffingerstock. In langen Geraden am Südhang zieht die Straße beständig aufwärts. Die Steigung bleibt gleichmäßig. Schon früh sieht man am Talende die Schlussserpentinen (Bild 2). Trotz der schönen Landschaft, des unberührten Meientals, ist die Fahrt wegen der eintönigen, langen Steigungsgerade ziemlich mühsam. Umso erleichterter ist man, wenn man die Serpentinen am Talende erreicht hat (Bild 3). Nun ändert sich auch die Perspektive, der Blick fällt auf das Sustenhorn (2931 m) und die Chli Sustenspitz (3315 m), siehe Bild 4, sowie zurück ins Meiental mit der langen Steigungsstrecke (Bild 5). Dann geht es durch den kurzen Scheiteltunnel in den Kanton Bern. Das Passschild steht hinter dem Westportal des Scheiteltunnels. Hier gibt es auch einen Parkplatz, ein Restaurant und einen Kiosk. Der Weg auf die "richtige" Passhöhe ist kurz und lohnt sich: fast noch beeindruckender als der Blick zurück über das Meiental ist das Panorama im Westen bis hin zu den Berner Alpen. Der Talort der Westseite des Sustenpasses ist Innertkirchen Von Innertkirchen geht es zunächst im bewaldeten Tal bergauf. Vor Nessental befindet sich der Abzweig zur Engstligenalp, man sagt, ein kurzer Seitentrip lohne sich. Weiter geht es auf der nun nur geringfügig ansteigenden Sustenstraße durch das breite, mit Wiesen und einigen kleinen Dörfern bedeckte Gadmental (Bild 6). Hinter Gadmen wird es dann steiler, jedoch selten mehr als 9 %. Dafür wechselt die Landschaft ins Hochalpine (Bild 7). Erst windet sich die Straße in vielen Kurven, Kehren und Tunnels durch den Wald, dann kommt die Baumgrenze und der Blick fällt auf den Steingletscher, überragt vom Sustenhorn und dem Gwächtenhorn. Über den nun folgenden Strassenabschnitt bis zur Passhöhe schreibt Denzels Grosser Alpenstraßenführer: "Niemand versäume auf diesem schönsten Streckenabschnitt einen Halt, um die prächtige Hochgebirgsszenerie in Muße zu genießen". Das habe ich dann glatt gemacht (allerdings war ich auf der Abfahrt) und kurz unterhalb der Passhöhe die Bilder 8, 9, 10 und 11 geschossen. Und die Westauffahrt zum Susten ist für mich eine der schönsten Passfahrten der Alpen, insbesondere, wenn auch noch das Wetter stimmt. Das tut es natürlich nicht immer, aber egal, ein Passfoto muss immer geschossen werden, sei es in der Herbstsonne (Bild 12), im Hochsommernebel (Bild 13) oder im Frühsommerschnee (Bild 14). |
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© der Fotos: Holger Rudolph |
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Nach Wassen mit der Bahn: Der Bahnhof Wassen wird nicht mehr bedient, also fährt man
auf der Gotthardstrecke von Basel/Zürich in Richtung Chiasso oder Mailand bis
Göschenen (entweder direkt oder umsteigen in Arth-Goldau) und rollt von dort fünf
Kilometer bergab nach Wassen.Nach Wassen mit dem Auto: Liegt an der Gotthardautobahn A2, Abfahrt Wassen. Nach Innertkirchen mit der Bahn: Von Bern bis Interlaken, dort umsteigen nach Meiringen. Oder von Luzern mit der SBB-Brünigbahn bis Meiringen. Von dort mit der Meiringen-Innertkirchen-Bahn (MIB) nach Innertkirchen. Nach Innertkirchen mit dem Auto: Von Bern über Thun und Interlaken nach Meiringen, von dort weiter in Richtung Grimselpass. Oder von Luzern über den Brünigpass bis Meiringen, weiter nach Innertkirchen. |
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